Der stellvertretende ARD-Vorsitzende Prof. Peter Voß: "In Hans Abich verliert die ARD eine ihrer prägenden Persönlichkeiten."
Hamburg (ots)
Mit Trauer und Bestürzung hat die ARD auf den Tod ihres langjährigen Fernseh-Programmdirektors und ehemaligen Radio Bremen-Intendanten Hans Abich reagiert. Er starb nach Angaben seiner Familie heute im Alter von 84 Jahren in Freiburg. "Die ARD verliert eine ihrer großen, prägenden Persönlichkeiten - und wir Journalisten, Filmschaffende und Kinoliebhaber sind um einen Lehrer ärmer, dessen Liebe zum Film wir als sein Vermächtnis weitertragen. Wer Hans Abich begegnete, der war beeindruckt von seiner Leidenschaft für Film und Fernsehen. Abich ist trotz seines enormen Wissens immer bescheiden aufgetreten, er wusste für seine Sache zu begeistern und hat so, schon lange bevor er Programmdirektor und später Grandseigneur der ARD wurde, die Filmkultur im Nachkriegsdeutschland maßgeblich beeinflusst", so der stellvertretende ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Prof. Peter Voß. Der Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, Dr. Günter Struve, sagte zum Tod von Hans Abich: "Die Nachricht vom Tod Hans Abichs hat mich sehr getroffen. Vor allem erinnere ich mich an seinen Charme und Witz, an die Jugendlichkeit seiner Ideen, immer offen für Neues. Programmlich leben wir noch heute von ihm: Er hat für die Einführung der 'Tagesthemen' gesorgt, und von ihm stammt die bis heute gültige Programmstruktur des Ersten." Radio Bremen-Intendant Dr. Heinz Glässgen würdigte Hans Abich: "Er hat wie kein anderer Maßstäbe im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesetzt und nicht nur die Geschichte Radio Bremens, sondern auch die Entwicklung des Fernsehens in Deutschland entscheidend geprägt. Abich setzte sich ein für die Verteidigung und Stärkung des föderalistisch organisierten Rundfunkwesens und leitete wichtige Weichenstellungen der deutschen Rundfunkgeschichte ein." Hans Abich, der am 4. August 1918 in der Oberlausitz geboren wurde, studierte Jura, bevor er als Filmproduzent seinen Ruf als einer der Väter des deutschen Nachkriegsfilms begründete. 1960 wechselte er nach Bremen, wo er beim Aufbau von Radio Bremen mitwirkte. Später wurde er zunächst zum dortigen Programmdirektor Hörfunk und Fernsehen berufen, wurde 1962 Stellvertreter des Intendanten und stieg 1968 zum Intendanten von Radio Bremen auf. Von 1973 bis Ende 1979 war Hans Abich Fernseh-Programmdirektor der ARD mit Sitz in München. In den folgenden Jahren erwarb er sich hohes Ansehen als einer der fähigsten und geistreichsten Köpfe im deutschen Rundfunk. Hans Abich wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Filmband in Gold, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für seine "Verdienste um die Medienentwicklung und das kulturelle Leben in der Bundesrepublik Deutschland."
15. Juli 2003 / RP
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