ARD: Vorwürfe von Medien-Tenor abwegig
Hamburg (ots)
Die auf einer Pressekonferenz der Firma Medien-Tenor GmbH am 9. September in Bonn aufgestellten Behauptungen zum Nachrichtenangebot der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sind unzutreffend und irreführend. Mehrere Gutachten, die der ARD vorliegen, kommen zu dem Schluss, dass sich alle zentralen Vorwürfe, die Medien-Tenor gegen die ARD und ihr Nachrichtenangebot erhebt, widerlegen oder zumindest entkräften lassen. Die Firma Medien-Tenor hatte in zwei Beiträgen ihres Forschungsberichts Nr. 146 die Behauptung aufgestellt, die öffentlich-rechtlichen Sender hätten angeblich wichtige politische Themen in ihren Fernseh-Nachrichten während der Fußball-Welt- und Europa-Meisterschaften vernachlässigt; ARD und ZDF seien ihrem Grundversorgungsauftrag nicht nachgekommen.
ARD-Sprecher Martin Gartzke: Unabhängige Wissenschaftler aus Köln, Hannover und Hamburg haben auf unsere Bitte eine Einschätzung zur Untersuchung von Medien-Tenor abgegeben. Übereinstimmend kommen sie zu dem Schluss, dass die so genannten Forschungsergebnisse von Medien-Tenor abwegig sind und nicht die Programmwirklichkeit abbilden. Die Methodik von Medien-Tenor erscheint den von uns befragten Experten ebenso wenig transparent wie die Auswahl der Daten, die nach ihrer Auffassung selektiv und interessengeleitet interpretiert werden. Ihr Resümee: Die Ergebnisse sind wissenschaftlich angreifbar, sie lassen sich offenbar bis ins Detail widerlegen. Die ARD fordert Medien-Tenor auf, ihr die vollständige Untersuchung einschließlich aller Basisdaten zur Verfügung zu stellen.
In der Vergangenheit ist der Streit zwischen Medien-Tenor und Institutionen bereits mehrmals eskaliert. Das Oberlandesgericht Köln sprach zwei Urteile zu Ungunsten von Medien-Tenor. In einem Fall erreichte die Wirtschaftswoche, dass Medien-Tenor nicht mehr behaupten darf, die Telekom beeinflusse durch Werbegelder die Redaktion des Magazins. Darüber hinaus darf Prof. Dr. Michael Haller, Universität Leipzig, weiterhin behaupten, Medien-Tenor betreibe Datenmanipulation.
10. September 2004
ots-Originaltext: ARD Radio & TV
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