ARD: 3sat-Vorstoß widerspricht strukturpolitischer Vernunft
Hamburg (ots)
Nach intensiver Prüfung sieht die ARD keinen Bedarf für Gespräche mit dem ZDF über eine Veränderung der Programmverantwortung für das internationale deutschsprachige Satellitenprogramm 3sat. Das teilten der ARD-Vorsitzende Prof. Jobst Plog und SWR Intendant Prof. Peter Voß am Montag mit. Es gebe keinen Grund, keine rundfunkpolitische Notwendigkeit und keine rechtliche Voraussetzung dafür, an der bewährten gemeinsamen Verantwortung und Programmgestaltung bei 3sat etwas zu ändern. Um die Prüfung hatten 15 Ministerpräsidenten in einer Protokollerklärung zum 8. Rundfunkänderungsstaatsvertrag gebeten. Der ARD-Vorsitzende, NDR Intendant Jobst Plog, erklärte: Der Vorstoß gegen die ARD-Beteiligung bei 3sat widerspricht der strukturpolitischen Vernunft. Er würde zu einer Schwächung der partnerschaftlich betriebenen Programme und zu einer höheren Belastung der Gebührenzahler führen, weil Synergien verloren gingen. SWR Intendant Peter Voß nannte die wiederholten Angriffe des ZDF auf die Mitverantwortung der ARD für 3sat sinnlos und aussichtslos. Es sei eine Legende, dass das ZDF über seine gleichberechtigte Beteiligung an ARTE, 3sat, Phoenix, Kinderkanal und Deutschlandradio hinaus eine eigene Senderfamilie entwickeln müsse, um zukunftsfähig zu sein. Der SWR nimmt für die ARD die Federführung bei 3sat wahr, neben ARD und ZDF sind ORF und SRG Partner bei 3sat.
13. Dezember 2004 / BS
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