Wettbewerbsverfahren der EU-Kommission: ARD-Vorsitzender Gruber: ARD und ZDF sind gut für Europa
München (ots)
Die ARD wird aus der aktuellen Diskussion über den öffentlich- rechtlichen Rundfunk gestärkt hervorgehen. Zu dieser Einschätzung kam der ARD-Vorsitzende Prof. Dr. Thomas Gruber nach einer Arbeitssitzung der ARD-Intendanten in München. Nicht nur führende deutsche Politiker, sondern auch wichtige gesell- schaftliche Gruppen hätten in den vergangenen Wochen signalisiert, dass sie die Arbeit der gemeinwohlorientierten Sender für unverzichtbar halten.
Gruber: "Unser Land hätte ohne die ARD ein anderes Gesicht. Unser Sen-derverbund ist für die deutsche Bevölkerung das zentrale Orientierungsmedium. Wir leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, dass unsere Gesellschaft nicht auseinander driftet. Diese wichtige Funktion demokratischer Daseinsvorsorge können kommerzielle Sender gar nicht leisten. Wem Deutschland wirklich am Herzen liegt, der kann und will auf die bewährten Angebote der ARD nicht verzichten. Unser föderaler und pluralistischer Aufbau gewährleistet größtmögliche Vielfalt. Die ARD ist ein Spiegelbild des demokratischen Deutschland."
Im Hinblick auf das von kommerzieller Seite angestrengte Wettbewerbs- verfahren bei der EU-Kommission sagte der ARD-Vorsitzende: "Europa wäre ohne Kultur, ohne die Ideen von Humanität, Demokratie und Frei- heit der Meinungsäußerung nur ein geografischer Begriff. Die EU wird jedoch nur dann erfolgreich bleiben, wenn sie sich auch auf ihre historisch gewachsenen Stärken besinnt. Die Förderung wirtschaftlicher Einzelegoismen garantiert noch keinen Wohlstand. Die Wissensgesellschaft als Ziel der Lissabon-Strategie wird nur dann Wirklichkeit, wenn es der Politik gelingt, den Menschen auch in Zukunft diskriminierungsfreie Zugänge zu wichtigen Informationen offen zu halten."
Angesichts der beschleunigten technischen Entwicklung müssten sich die öffentlich-rechtlichen Sender auch dynamisch entwickeln. Thomas Gruber: "Der gemeinwohlorientierte Rundfunk ist nicht an bestimmte Übertragungswege gebunden. Er muss sich veränderten medialen Nut- zungsgewohnheiten anpassen. Andernfalls hätten wir in Deutschland bis heute kein Fernsehen und kein UKW-Radio, sondern gerade einmal fünf Mittelwellensender." Wer die Online-Aktivitäten der ARD in Frage stelle, könne deshalb gleich die Abschaffung des öffentlich- rechtlichen Rundfunks fordern - mit allen negativen Konsequenzen, so Gruber. "Die Berichterstattung aus und über Europa ist beispielsweise ein fester Bestandteil unserer Programme. Gerade die ARD leistet hier einen wesentlichen Beitrag zum Zusammenwachsen dieses Kontinents."
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