SR-Intendant Raff fordert Zukunftsperspektive für öffentlich-rechtlichen Rundfunk im digitalen Zeitalter - "VPRT will digitale Welt für kommerzielle Anbieter monopolisieren" -
Saarbrücken (ots)
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk darf im digitalen Zeitalter nach Ansicht des Intendanten des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff, nicht von der technischen Entwicklung und den neuen Verbreitungswegen abgekoppelt werden. Damit wies Raff am Freitag Vorwürfe des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) zurück, ARD und ZDF gehe es darum, in der digitalen Welt privatwirtschaftliche Märkte zu besetzen. Nur die Teilhabe an den vielfältigen digitalen Verbreitungsmöglichkeiten gewährleiste auf Dauer, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen verfassungsrechtlich gebotenen Auftrag für die Gesellschaft erfüllen kann, betonte der SR-Intendant: "Es kann nicht sein, dass der VPRT die digitale Welt für die kommerziellen Anbieter monopolisieren will."
Würde der öffentlich-rechtliche Rundfunk von digitalen Techniken abgekoppelt, führte dies dazu, dass Teile der Bevölkerung von wichtigen Informationsquellen abgeschnitten werden: "Wenn sich vor allem jüngere Menschen heute verstärkt über Internet informieren und mobile Endgeräte wie z.B. iPods nutzen, dann müssen wir sie mit unseren Informationsangeboten auf diesen Wegen erreichen können."
Im Zeitalter der Konvergenz müssen öffentlich-rechtliche Inhalte nach Überzeugung des SR-Intendanten allen gesellschaftlichen Gruppen orts- und zeitunabhängig zur Verfügung gestellt werden: "Das Anbieten unserer Programme als Podcasts oder Downloads im Internet hat nichts mit Expansion in kommerzielle Märkte zu tun, sondern ermöglicht allen Bürgern, die durch ihre Gebühren finanzierten Inhalte flexibel zu nutzen."
Dem VPRT-Präsidenten Doetz warf Raff vor, der Verband träume von einer digitalen Welt, in der kommerzielle Kräfte und das "Shareholder-Value-Denken" dominierten: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat dagegen das Gemeinwohl, den Public Value, im Blick. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Politik dafür die rechtlichen Voraussetzungen schafft und die bestehenden Beschränkungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht für alle Zeiten zementiert."
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