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Börsen-Zeitung: Es kann nur einen geben Kommentar zum Gerücht um die Schließung des Pay-TV-Senders Arena, von Björn Godenrath.

Frankfurt (ots)

Bewahrheitet sich das Gerücht um die Schließung
des Pay-TV-Senders Arena, ist zunächst eines bewiesen - wenn es in 
Anlehnung an einen Filmklassiker auch ein wenig martialisch klingt: 
Es kann nur einen geben im deutschen Markt für Bezahlfernsehen. Und 
das ist die mit viel Kapital über 17 Jahre aufgebaute Premiere.
Werden die Bundesliga-Rechte an die Unterföhringer weitergereicht,
bekommt Georg Kofler das wichtigste Asset eines Pay-TV-Senders 
zurück. Kein anderer Programmpunkt zieht so viel Kundschaft an wie 
das samstägliche Live-Gekicke der Eliteliga. Somit sind die Lizenzen 
für die Übertragung ein unverzichtbarer Bestandteil, um im Bezahl-TV 
die kritische Masse zu erreichen.
Arena hat es trotzdem nicht geschafft; man konnte nur knapp 1,1 
Millionen Kunden werben, wo doch mindestens 2,5 Millionen benötigt 
wurden, um auf Ebitda-Basis den Break-even zu erreichen. Premiere 
zählt auch ohne exklusive Bundesliga-Rechte knapp 3,5 Millionen 
Kunden, was beweist, dass der Sender einiges mehr zu bieten hat als 
Männer, die hinter einem Ball herrennen. Um im Pay-TV zu reüssieren, 
muss demnach ein breiter Mix geboten werden, der es mit gesteigerter 
Abo-Basis erlaubt, Cross-Selling zu betreiben. Anders - so die Lehre 
aus der kurzen Arena-Historie - lässt sich der exorbitante 
Kostenblock Bundesliga-Fußball (Rechte, Produktion, Redaktion) nicht 
refinanzieren.
An der Börse wird das unverhoffte Premiere-Comeback bejubelt, 
obwohl der Deal noch nicht unter Dach und Fach ist. Über 10% hat das 
Papier in zwei Handelstagen zugelegt, darauf vertrauend, dass das 
Kartellamt die Re-Monopolisierung des Sektors durchwinkt. Davon 
abgesehen, müssen sich die Unternehmen allerdings noch auf einen 
Kaufpreis für die Arena-Aktiva einigen. Die Muttergesellschaft Unity 
Media wird bemüht sein, die Anlaufverluste zum überwiegenden Teil 
wieder reinzuholen, was den Optimismus der Premiere-Aktionäre schnell
dämpfen könnte. Allein aus der operativen Tätigkeit sind bei Arena 
bisher gut 190 Mill. Euro Verlust angefallen.
Doch auch wenn der Deal kostspielig für Premiere ausfällt, ist er 
ein gewisse Prämie wert - entledigt man sich doch des einzigen 
Mitbieters für die Bundesliga-Rechte. Arenas Erbe ist jedoch, dass 
die Abo-Preise im Pay-TV dauerhaft verdorben sind. Das schmerzt.
(Börsen-Zeitung, 7.7.2007)

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