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Börsen-Zeitung: Positive Anzeichen bei UBS, Kommentar von Andreas Kälin zum Zwischenbericht der schweizerischen Großbank UBS

Frankfurt (ots)

Die Unsicherheit um die Großbank UBS bleibt
groß. Das zeigt schon die Kursreaktion nach dem jüngsten 
Zwischenbericht. Nachdem die Aktie anfänglich bis zu fast 4% gewann, 
ging sie mit einem Minus von 2,4% aus dem Handel. Seit Ausbruch der 
Kreditkrise ging kein Kelch an der UBS vorbei. Sie gehört zu jenen, 
die mit die größten Abschreibungen auf hochriskante Anlagen im 
US-Immobilienmarkt vornehmen mussten.
Der Reputationsschaden stieg weiter infolge der 
Auseinandersetzungen mit den US-Behörden, die der UBS vorwarfen, bei 
Steuerbetrug behilflich gewesen zu sein oder Kunden Auktionsanleihen 
als liquide Anlagen angedreht zu haben, obwohl sie es schon längst 
nicht mehr waren. Wie stark die Reputation gelitten hat, zeigt die 
Tatsache, dass Kunden im zweiten Quartal netto 44 Mrd. sfr an Geldern
abzogen.
Über Nacht ist der Reputationsschaden nicht zu beheben, das weiß 
die UBS-Führung. Wichtig ist vorerst, dass die Bank sich aus den 
Schlagzeilen schafft, sich von der negativen Publizität löst. 
Positive Anzeichen sind zu sehen: Die UBS hat sich hinsichtlich 
besagter Auktionsanleihen dank eines Vergleichs mit den Behörden aus 
der Schusslinie genommen. Für den Umbau des Verwaltungsrats, dem 
mangelnde Fachkenntnisse vorgeworfen wurden, wurden inzwischen 
kompetente, angesehene Kandidaten gewonnen. Die Kapitalbasis wurde so
gestärkt, dass die UBS bereits wieder die am besten gepolsterte 
europäische Großbank ist.
Die UBS zeigt, wie Präsident Peter Kurer stolz betont, dass sie 
ihre Probleme selber lösen kann, "eines nach dem anderen". Trotzdem: 
Wohin der Weg der UBS geht, bleibt unklar. Sie will die drei 
Geschäftsbereiche nun als selbständige Einheiten führen. Im Markt 
wurde diese Neustrukturierung begrüßt, weil sie es ermögliche, die 
Investmentbank zu verkaufen. Dass Analysten und Investoren dieses 
Thema von Neuem aufs Tapet bringen, obwohl die Bankführung 
Verkaufsabsichten erneut dementiert hat, zeigt zweierlei.
Erstens ist man nicht überzeugt von einer Strategie, die am 
Investment Banking festhalten will. Zweitens glaubt man wohl auch dem
Management nicht so recht, dass es tatsächlich von einem Mehrwert 
stiftenden Nutzen der Investmentbank überzeugt ist.
(Börsen-Zeitung, 13.8.2008)

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