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Börsen-Zeitung: Bosch liefert, Kommentar zum erneuten Zukauf im Solarbereich von Bernd Weber

Frankfurt (ots)

Im Geschäftsbericht 2008 lässt sich Bosch-Chef
Franz Fehrenbach auf Seite 2 vor dem Decathlon-Solarhaus ablichten; 
einem energieautarken Haus, das seine gesamte Energie aus der Nutzung
der Sonne bezieht und gleichzeitig alle modernen Anforderungen an 
Ästhetik, Komfort und Behaglichkeit erfüllt. Das Haus siegte im 
Oktober 2007 in einem Wettbewerb des US-Energieministeriums. Bosch 
war Sponsor des Hauses und gab neben Geld auch Wissen und 
Mannstunden.
Die Botschaft ist klar: Bosch sieht nicht nur bei alternativen 
Antriebsformen fürs Automobil Chancen im Geschäft, sondern auch in 
Sachen Sonnenenergie. Deshalb ist es erstens konsequent, dass Bosch 
mit dem Erwerb der Ersol Solar Energy AG im Jahr 2008 gleich den 
entsprechenden Geschäftsbereich "Solar Energy" ins Leben rief und 
diesen dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Siegfried Dais 
unterstellte. Und zweitens durfte damit gerechnet werden, dass der 
Technologiekonzern entlang der solaren Wertschöpfungskette nach 
weiteren Akquisezielen Ausschau hält und Gelegenheiten beim Schopf 
ergreift.
Der Mehrheitserwerb der Aleo Solar passt in die Strategie von 
Bosch, das solare Portfolio auszubauen und dabei weitere Teile der 
Silizium-Wertschöpfungskette zu besetzen. Mit der Einverleibung von 
Aleo ist Bosch künftig von der Fertigung und Lieferung der 
Solarzellen über den Bau von Photovoltaik-Modulen und Systemen bis zu
deren Vertrieb an den Endkunden präsent. Um voll integrierter 
Solar-Anbieter zu werden, fehlt nur noch die Herstellung von Silizium
und den entsprechenden Wafern. Am Beginn der Kette sind die 
Kaufmöglichkeiten, wenn es nicht um Leichtgewichte gehen soll, 
allerdings dünn gesät, ein Erwerb wohl ungleich schwieriger.
Bemerkenswert ist deshalb weniger die Tatsache, dass Bosch sich 
Aleo greift, sondern vielmehr der Zeitpunkt. Zwar reden viele Manager
vom antizyklischen Verhalten, vermeiden dann aber doch entsprechende 
Handlungen. Bosch hingegen arbeitet in aller Ruhe an ihrer 
Solarstrategie und setzt sie unabhängig vom Zustand der Branche um. 
Denn wie die Autoindustrie leiden auch viele Solarfirmen unter der 
Finanzkrise. Großprojekte und Solarparks lassen sich nicht mehr 
finanzieren, die Nachfrage sinkt. Vorteil für Bosch: Während die 
Prämie bei Ersol noch 63% betrug, sind es bei Aleo "nur" noch 43%.

Pressekontakt:

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Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0

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