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Börsen-Zeitung: Rückschlagsfrei aufwärts, Kommentar von Peter Olsen zur Lage der deutschen Chemie

Frankfurt (ots)

An den Märkten hat der Rückschlag in der
deutschen Industrieproduktion vom Oktober Enttäuschung ausgelöst. 
Neue Zweifel an der erhofften konjunkturellen Belebung wurden 
genährt. Die deutsche Chemie aber, Ende 2008 und Anfang 2009 von den 
Produktionsstopps bei wichtigen Abnehmerindustrien wie Automobilbau 
und Kunststoffverarbeitern arg gebeutelt, verharrt nicht im 
Jammertal.
"In unseren Mitgliedsunternehmen überwiegt die Zuversicht, dass es
in den kommenden Monaten keinen Rückschlag geben wird." Mit diesen 
Worten fasst Ulrich Lehner, Präsident des Verbandes der Chemischen 
Industrie (VCI) und hauptberuflich Henkel-Aufsichtsratschef, die 
aktuelle Stimmungslage in dieser Schlüsselbranche der deutschen 
Industrie zusammen. "Wir gehen davon aus, dass die Branche das 
Schlimmste hinter sich hat", so Lehner.
Er stützt seine Zuversicht darauf, dass sich nach Erkenntnissen 
der Chemieunternehmen in der gesamten deutschen Industrie die 
Auftriebskräfte durchsetzen werden. Die Chemie als Lieferant von 
Vormaterialien gilt traditionell als verlässlicher Frühindikator - 
das gilt für den Abschwung, wie mit einem Produktionsminus von 10% in
diesem Jahr erlebt, ebenso wie für den Aufschwung. Aber Lehner ist 
kein Fantast. Nach dem dramatischsten Einbruch der Chemieproduktion 
seit der ersten Ölpreiskrise vor 35 Jahren könne man keine Wunder 
erwarten. Es gehe mit mäßiger Dynamik aufwärts, von der stark 
gedrückten Basis vielleicht um 5% nach oben.
Mit Gedankenspielen, wann die Branche ihre 2007 und 2008 erzielten
Rekordzahlen wieder erreichen kann, hält sich der Verbandschef nicht 
auf. Das Auf und Ab gehöre zum Wirtschaftsleben, und jetzt habe man 
die Unternehmen ohne größere Schäden durch das Ab geführt, auch dank 
der von der Politik verlängerten Kurzarbeit und der Flexibilität der 
Belegschaften.
Gemessen an dem Ausmaß des Abschwungs hielt sich der 
Beschäftigungsabbau mit 1,5% auf durchschnittlich 435000 Mitarbeiter 
in engen Grenzen. Und mit der allgemeinen Belebung sei sogar 2010 
wieder mit mehr Beschäftigung zu rechnen. Dabei werden die 
Chemieunternehmen aber weiter investiv zurückhaltend bleiben, um die 
Auslastung möglichst rasch in auskömmlichere Regionen zu bekommen. 
Vorerst hält jedoch der Druck auf die Margen an, Spielräume für 
höhere Preise bleiben eng begrenzt.
(Börsen-Zeitung, 9.12.2009)

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 069--2732-0
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