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Börsen-Zeitung: Ein harter Schlag, Kommentar zur Konjunkturentwicklung von Reinhard Kuls

Frankfurt (ots)

Schon vor der vom Statistischen Bundesamt
veröffentlichten volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2009 war 
klar, dass Deutschland in die tiefste Rezession der Nachkriegszeit 
gefallen war. Denn gar zu hart hatte die globale Krise im 
Winterhalbjahr 2008/2009 ins deutsche Kontor geschlagen. Die Erholung
hierzulande, die sich im weiteren Jahresverlauf mit Plusraten im 
Frühjahr und Sommer zeigte, war viel zu schwach, um diesen Absturz 
auch nur annähernd auffangen zu können.
Die globale Rezession, die sich nach der unglückseligen 
Lehman-Pleite im Herbst 2008 noch drastisch verschlimmert hatte, traf
die deutsche Volkswirtschaft in den zwei Bereichen, in denen sie 
bisher glänzen konnte: bei den Exporten und bei den 
Investitionsgütern. Die Zahlen dazu muss man sich bewusst einmal vor 
Augen führen. Um nahezu 15% schnurren innerhalb eines einzigen Jahres
die Exporte zusammen, und um 20% brechen im Inland in der Folge die 
Ausgaben für Maschinen und Anlagen weg.
Von diesen beiden Sparten der deutschen Gesamtwirtschaft muss nun 
aber auch die Rettung kommen. Denn von den übrigen 
Nachfrageaggregaten ist sie nicht zu erwarten. Die staatliche 
Nachfrage kann nicht noch weiter als Konjunkturinstrument eingesetzt 
werden, denn das Staatsdefizit erreicht jetzt schon beängstigende 
Höhen. Und der private Verbrauch zeigt sich seit Jahrzehnten 
weitgehend unbeirrt von dem, was sonst in der Konjunktur vor sich 
geht. Das war auch 2009 nicht anders. Der Privatkonsum nahm erneut 
moderat zu, da die Haushalte ihre Sparquote stabil gehalten haben.
Also müssen es die Exporte und die Investitionen wieder richten. 
Die Hoffnung, dass dies in diesem Jahr gelingt, ist nicht 
unberechtigt - aber auch noch immer alles andere als sehr groß. Zwar 
zieht die globale Nachfrage bereits wieder an und wird die deutsche 
Exportwirtschaft in Schwung bringen. Die Investitionen werden aber 
erst mit Verzögerung anspringen, denn zu wenig sind noch immer die 
Kapazitäten ausgelastet. Ein Wermutstropfen ist allerdings der 
Umstand, dass die deutsche Volkswirtschaft zum Jahresschluss hin den 
Schwung, den sie in den beiden Vorquartalen aufgenommen hatte, 
offenbar bereits wieder verloren hat. Der Weg zurück zu den alten 
Produktionshöhen von vor der Krise wird damit noch langwieriger.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung
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Telefon: 069--2732-0
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