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Börsen-Zeitung: Von aktiv zu passiv, Kommentar von Frank Bremser zur Performance-Statistik des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI)

Frankfurt (ots)

2009 war ein erfreuliches Jahr für Anleger, die
ihr Geld in Investmentfonds angelegt haben. Zu diesem angesichts der 
Entwicklung an den Märkten nicht sonderlich überraschenden Schluss 
kommt der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) anhand 
der Statistik über die Performance von Investmentfonds im Jahr 2009.
Erfreulich ist indes, dass gut zwei Drittel der 65 vom BVI in der 
aktuellen Statistik geführten Deutschland-Fonds besser abgeschnitten 
haben als der Dax - ein Erfolg für das aktive Fondsmanagement. Im 
Durchschnitt errechnet der BVI eine Überrendite gegenüber dem 
deutschen Leitindex von 3,5%, jedoch mit einer breiten Spanne 
innerhalb der Fonds. Hier zeigt die Statistik Werte von mehr als 50% 
Jahresgewinn, aber in einem Fall sogar Verluste.
Gerade Fondsmanager, die in einem so erfolgreichen Dax-Jahr wie 
2009 deutlich schlechter abgeschnitten haben als ihre Benchmark, 
müssen sich aber auch unbequeme Fragen gefallen lassen. Warum sollen 
Anleger teils hohe Ausgabeaufschläge und Managementgebühren zahlen, 
wenn das Fondsprodukt so weit hinter der Zielmarke zurückbleibt? Dann
kann sich der Investor doch besser ein passives Produkt (Exchange 
Traded Funds, ETF) ins Depot legen, das die Performance der Benchmark
erreicht und deutlich weniger kostet.
Eine Lösung für dieses Dilemma, in dem manche Fondsmanager 
stecken, zeichnet sich jedoch indes ab. Einige aktive Fondsmanager 
bilden ihre Benchmark innerhalb ihres Fonds mit einem entsprechenden 
ETF ab und versuchen dann, durch Stock Picking die dringend benötigte
Überrendite zu erzielen - und das dauerhaft. Denn gerade die 
dauerhafte Outperformance zu erreichen, ist das größte Problem der 
Fondsverwaltung.
Sich zur eigenen Sicherheit passive Produkte ins Fondsportfolio zu
legen, ist da auf jeden Fall ein sinnvoller Weg, um zumindest einen 
Grundstock an Kursentwicklung zu erreichen. Dann kann der gute 
Fondsmanager seine Stärken ertragreich ausspielen. So gehen diese 
Fondsexperten den nächsten Schritt in der Geschichte der 
Investmentfonds: Sie heben die Trennung zwischen aktivem und passivem
Investmentansatz auf. Die Grenzen zwischen diesen häufig strikt 
getrennten Möglichkeiten der Anlage werden deshalb immer weiter 
verschwimmen.
(Börsen-Zeitung, 19.1.2010)

Pressekontakt:

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