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Börsen-Zeitung: iMperium, Kommentar zu Apple von Sebastian Schmid

Frankfurt (ots)

Der iPhone-Anbieter Apple ist längst bekannt dafür, in Bereichen erfolgreich zu sein, in denen sich andere vorher lange umsonst abmühten. So geschehen zuletzt mit dem iPhone im Smartphone-Markt 2007 und dem Tablet-Rechner iPad 2010. Im April dieses Jahres soll Ähnliches mit der Apple Watch im bisherigen Nischensegment der Smartwatch gelingen. 2015 werde zudem das Jahr des Apple-Bezahldienstes Apple Pay, kündigte CEO Tim Cook in der Telefonkonferenz an. Doch Apple glänzt längst nicht nur mit Zukunftsversprechen - wie zuletzt etwa Microsoft mit der virtuellen 3-D-Brille "Hololens".

Im Weihnachtsquartal verdiente Apple mit 18 Mrd. Dollar so viel wie noch kein Konzern zuvor binnen drei Monaten. Damit wurden all jene widerlegt, die den Computerkonzern an die Grenzen des Wachstums stoßen sahen. Wie mit seinen Produkten ist der Konzern aus Cupertino auch bei den Finanzkennziffern im jüngsten Rekordquartal in neue Dimensionen vorgestoßen. Die Geräte seien zu teuer - vor allem für den chinesischen Markt oder andere Schwellenländer -, lautete ein Vorwurf der Kritiker. Völlig haltlos, wie sich nun zeigt. In China wurde der Umsatz um gut 70% auf 16,1 Mrd. Dollar gesteigert. Das chinesische Neujahrsfest steht indes erst in diesem Quartal an und dürfte den Umsatz noch höher katapultieren. Auch in Europa, Japan und Nordamerika wächst Apple kräftig.

Wie unantastbar die Position des iPhones in der Smartphone-Oberklasse ist, illustriert der Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises um mehr als 10% auf fast 680 Dollar. Damit wird für ein iPhone das 2,5-Fache des durchschnittlichen Smartphone-Preises gezahlt. Viele Marktbeobachter waren der Ansicht, das iPhone müsse günstiger werden, um Marktanteile zu gewinnen. Nun hat Apple dies geschafft und dabei den Preis sogar nach oben gepflegt. Der vielversprechende Start des Bezahldienstes Apple Pay, der bereits die kontaktlosen Zahlungsvorgänge in den USA dominiert, die Apple Watch, der hohe Margen zugetraut werden, und ein Ausbau des Filialnetzes in China dürften zudem dafür Sorge tragen, dass der jüngste Quartalsrekord längst nicht der letzte war. Als Tim Cook das Erbe von Steve Jobs antrat, übernahm er einen erfolgreichen Technologiekonzern. Mancher Beobachter fürchtete einen schleichenden Niedergang. Das Gegenteil ist der Fall. Für Apple scheinen die bisherigen Maßstäbe nicht zu gelten. Cook hat ein "iMperium" aufgebaut, das zumindest in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte vergeblich seinesgleichen sucht.

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