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Börsen-Zeitung: Befreiungsschlag bei Deka, Kommentar von Christoph Ruhkamp zur Berufung der neuen Spitze der Deka Immobilien Investment

Frankfurt (ots)

Mit der Berufung von Reinhardt Gennies an die
Spitze der Deka Immobilien Investment schließt die kriselnde
Gesellschaft ihren Befreiungsschlag ab. Der derzeitige Chef der
Berliner Ibag scheint genau der richtige Mann zu sein, um das
Portfolio des auf Deutschland fokussierten Deka Immobilienfonds neu
auszurichten – ein Sanierer eben. Kaum hat er die berüchtigte Tochter
der Bankgesellschaft Berlin inklusive ihrer notleidenden
geschlossenen Fonds per Schrumpfkur so weit gebracht, dass sie wieder
profitabel arbeitet, beginnt auch schon die neue Aufgabe.
Da die alte dreiköpfige Geschäftsführung der Deka Immobilien
bereits im Oktober abgetreten war, wird „dem Neuen“ auch keiner von
denjenigen hineinreden, die die Deka Immobilien so weit haben kommen
lassen. Vor allem DekaBank-Chef Axel Weber dürfte ein Stein vom
Herzen fallen. Tatsächlich hat er nunmehr – wenn auch spät – fast
alles in die Wege geleitet, um das Sorgenkind wieder auf die richtige
Spur zu bringen: Die üppig mit Eigenkapital ausgestattete DekaBank
kauft nicht nur die Anteile, die von Anlegern angesichts der
schlechten Performance des Deutschland-Fonds zurückgebracht werden,
für ihr eigenes Vermögen. Das Institut nimmt auch 500 Mill. Euro an
stillen Reserven in die Hand, um damit die Diskussion um die richtige
Bewertung der Fondsimmobilien zu beenden, bevor sie erst richtig
begonnen hat.
Was jetzt einzig noch fehlt, ist die angekündigte Großoffensive in
Sachen Transparenz. Sie soll die Anleger, ihre Sparkassen-
Finanzberater und die Fondsanalysten davon überzeugen, dass ein neuer
Wind weht. Wie weit die Deka dabei gehen will, wird sich in den
kommenden Tagen bei der Lektüre der Rechenschaftsberichte zeigen.
Fertig waren die Berichte zu diesem späten Zeitpunkt im Jahr deshalb
noch nicht, weil sie – so Webers Ankündigung – viele zusätzliche
Daten enthalten sollen.
Der Wettbewerber DB Real Estate hat bereits vorgemacht, wie tief
die Einblicke für die Anleger gehen können, wenn der Wille dazu
vorhanden ist. Der ebenfalls auf Deutschland fokussierte Grundbesitz-
Invest veröffentlicht für die Mehrzahl der einzelnen Immobilien die
Vermietungsquoten und Mieteinnahmen sowie alle Gutachterangaben für
die nachhaltigen Mieteinnahmen und den Verkehrswert. Konkurrenten
kritisierten die Fülle von Daten bereits als „Scheintransparenz“.
Richtig daran ist, dass alle Daten nichts am Wichtigsten ändern
können – der Wertentwicklung. Doch kann die neue Transparenz durchaus
für ein besseres Geschäftsgebaren sorgen. Denn sie zwingt die
Fondsgesellschaften schon von vornherein dazu, ihr Haus in Ordnung zu
halten.
(Börsen-Zeitung, 23.12.2004)
ots-Originaltext: Börsen-Zeitung

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