Börsen-Zeitung: Die neue DekaBank von Bernd Wittkowski, Frankfurt, zur Lage, den Veränderungen und den Aussichten bei der DekaBank
Frankfurt (ots)
Die DekaBank hat mit dem Aufstieg aus dem Tal der Tränen begonnen, in das sie durch ein Hin und Her beim Investmentprozess, eine gerade dadurch vielfach schwache Performance ihrer Fonds und nicht zuletzt durch die Krise des Deka-ImmobilienFonds geraten war. Jetzt werden allmählich die Konturen einer ganz neuen DekaBank erkennbar. Es ist schon wörtlich zu nehmen, wenn Vorstandsvorsitzender Franz Waas rückblickend auf 2006 nicht etwa von einem "Umbau", sondern vom "Neubau" dieses Hauses spricht. Beim Fondsdienstleister der Sparkassengruppe bleibt kein Stein auf dem anderen. Und der radikale Erneuerungsprozess ist längst nicht abgeschlossen. In einer solchen, auch von erklecklichem Restrukturierungsaufwand geprägten Phase das Ergebnis sogar leicht steigern und die Eigenkapitalrendite fast halten zu können - immerhin gut 16% vor Steuern, das entspricht dem durchaus vorzeigbaren LBBW-Niveau -, das ist keine so schlechte Leistung. Zumal die drei Jahre früher als ursprünglich geplant abgeschlossene Sanierung des Immobilienfonds natürlich auch vorzeitig die Ertragsrechnung belastete.
Die Erfolge, zu denen auch der verstärkt im neuen Jahr angesprungene Fondsabsatz gehört, finden ihre Entsprechung im Meinungsbild an der Basis. In der Tat ist in Sparkassen wieder von "unserer Deka" die Rede. Es mag damals gegenüber dem Zentralinstitut ungerecht und maßlos übertrieben gewesen sein - andere Anbieter hatten schließlich ihre eigenen Probleme -, aber noch vor zwei, drei Jahren wurde kübelweise Hohn und Spott über diesem Mitglied der S-Familie ausgeschüttet, und nicht wenige Sparkässler erzählten seinerzeit stolz, wie toll ihr Geschäft mit Fidelity-Fonds gelaufen sei.
Charakteristisch für den Neubau der DekaBank ist der Wandel zum Asset Manager. Wandel zum Asset Manager? Klingt absurd, ist aber so. Seit der Fusion 1999 war dieses Institut immer Fondsdienstleister und Wholesalebank. Nun wird das klassische Firmenkreditgeschäft (mit dem die alte Deutsche Girozentrale regelmäßig den Landesbanken in die Quere kam) im Inland aufgegeben. Die DekaBank mutiert vom Risikonehmer zum Risikohändler und zum Strukturierer. Sie managt also auch insoweit Assets und wird mehr denn je ein Kapitalmarkthaus und weniger denn je eine Kreditbank sein. Da wächst etwas zusammen, was zusammengehört.
(Börsen-Zeitung, 23.3.2007)
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