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Börsen-Zeitung: Trübes Bild, Kommentar zu den Quartalszahlen der Deutschen Telekom von Heidi Rohde

Frankfurt (ots)

Telekom-Lenker René Obermann hat in der
schwelenden Auseinandersetzung mit Verdi keine Gelegenheit 
ausgelassen, um auf Reformdruck und Sparzwang bei der Festnetzsparte 
des Konzerns hinzuweisen. Einen Streik nimmt er in Kauf. Diese 
Konfliktbereitschaft mag den Investoren als Hoffnungswert erscheinen,
dass die Telekom den lange hinausgezögerten schmerzhaften 
Anpassungsprozess im Inland endlich in Angriff nimmt. Sie nahmen 
jedenfalls das Quartalsergebnis, das praktisch zeitgleich mit der 
offiziellen Kampfansage der Gewerkschaft auf dem Tisch lag, nicht zum
Anlass, der T-Aktie endgültig den Rücken zu kehren - obwohl es in 
Deutschland eine desolate Situation offenbart.
Die Telekom musste im ersten Quartal trotz 4-prozentigen 
Umsatzanstiegs einen Rückgang des Ebitda um knapp 6% hinnehmen, der 
im Kern auf das Konto erheblicher Kostennachteile im inländischen 
Festnetzgeschäft geht. Denn bei der T-Com fiel der operative Ertrag 
deutlich stärker als der von Anschlussverlusten gebeutelte Umsatz. 
Dies, obwohl von den geplanten Sparmaßnahmen 2007 rund 400 Mill. Euro
zu Jahresbeginn realisiert werden konnten. Hinzu kommt eine nicht 
minder schwache Performance der Geschäftskundensparte T-Systems, 
deren Umsätze erneut rückläufig waren und deren bereinigtes Ebitda um
mehr als ein Viertel einknickte. Dies dürfte der auf Hochtouren 
laufenden "Partnersuche" nicht gerade förderlich sein.
Die operative Ertragsschwäche der Telekom schlägt erwartungsgemäß 
auf den Cash-flow durch. Der von der Telekom selbst als eine der 
wichtigsten Kennziffern betrachtete Free Cash-flow klappte regelrecht
zusammen, belastet zwar durch Sondereinflüsse ihm Rahmen des 
Personalabbaus. Allerdings dürften solche Einflüsse auch in Zukunft 
wiederkehren. Auf der anderen Seite sind im Jahresverlauf zwar noch 
Mittelzuflüsse aus dem Anfang März aufgesetzten Devestitionsprogramm 
zu erwarten, aber derlei Sondereffekte können nicht für alle Zukunft 
als stete Cash-flow-Stütze gebucht werden.
Hinzu kommt, dass der Ertragsdruck im Inland aufgrund der sich weiter
abwärts drehenden Preisspirale, vor allem im Breitbandgeschäft, eher 
noch zunehmen wird. Die Telekom-Zahlen sind jedenfalls keine 
Steilvorlage für die kampfentschlossene Verdi. Im Gegenteil: das Bild
bei der Telekom trübt sich weiter ein.

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