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Weser-Kurier: Kommentar zur Personalie Ursula Piëch

Bremen (ots)

Sie ist keine Quotenfrau, auch keine typische Karrierefrau. Ursula Piëch ist als Ehefrau des mächtigen WV-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch in die Strukturen des Autobauers hineingewachsen und soll nun an der Seite ihre Ehemannes im Aufsichtsrat Platz nehmen. Ehefrau zu sein, ist an sich sicherlich keine berufliche Auszeichnung und so riecht ihre bevorstehende Wahl nach Vitamin B. Ferdinand Piëch geht es um die langfristige Sicherung seines Erbes, nicht nur in Stiftungen, in denen seine Frau bereits als Stellvertreterin ihres Mannes eine starke Rolle hat, sondern auch durch die strategische Ausrichtung von VW für die Zukunft. Die Großaktionäre begrüßen die Kandidatur der Österreicherin genauso wie der Konzernbetriebsrat. Sie alle schätzen die lebenslustige und durchaus machtbewusste Frau, weil sie offenbar weiß, wie VW tickt. Gleichwohl sollte doch die berufliche Qualifikation ausschlaggebend für eine Berufung in den Aufsichtsrat sein und nicht der Machterhalt der Eigentümerfamilie. Durchaus verständlich, dass der inzwischen fast 75-jährige Ferdinand Piëch seine 20 Jahre jüngere Frau nun auch offiziell in der Machtzentrale des Konzerns platzieren will. Schließlich hat sie auch schon in der Vergangenheit mit ihm in der ersten Reihe des Genfer Autosalons gesessen. Doch Ursula Piëch sollte sich eigentlich zu schade sein, auf diesem Weg Karriere zu machen. Frauen sollten sich nicht als Quotenfrauen oder Ehefrauen in die Chefsessel setzen lassen, sondern durch ihr Können überzeugen und sich aus eigener Motivation heraus für attraktive Posten in der Wirtschaft engagieren. Der Werdegang von Ursula Piëch behält einen faden Beigeschmack, auch wenn sie ihren Job am Ende gut machen sollte. Womöglich kennt sie mehr VW-Interna als ihren Konkurrenten im Kontrollgremium lieb ist, vermutlich wird sie auch mehr soziale Kompetenz zeigen als manch anderer an gleicher Position. Gleichwohl wird sie immer als das wahrgenommen, was sie ist - die Ehefrau.

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