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Weser-Kurier: Zu neuen Schäden am Jade-Weser-Port schreibt der Bremer "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 4. August:

Bremen (ots)

Neue Löcher, neuer Kitt - am Jade-Weser-Port (JWP) rollten wieder die Betonmischer. Kaum waren die ominösen Lücken im Stahl der Spundwand auf 1000 Metern Kaje zubetoniert, bröselte offenbar selbst dieser Betonmantel. Eigentlich sollte man jetzt den Ball flach halten. Gut, dass die Risse in 20 Metern Tiefe so schnell entdeckt und beherzt geflickt wurden. Bei fast jedem Bau treten Mängel auf. Wohl dem Bauherrn, der seine Handwerker problemlos zur Beseitigung bewegen kann. Andererseits stehen die Baufirmen offenbar unter so enormem Zeit- und Erfolgsdruck, dass weitere Pannen zu befürchten sind. Als die Realisierungsgesellschaft zufrieden den Abschluss der 1000-Meter-Sanierung verkündete, standen noch allerhand Baufahrzeuge an der Kaje. Von uneingeschränktem Probebetrieb konnte keine Rede sein. Nun erinnert man sich an die Worte von JWP-Chef Axel Kluth, die Spundwand halte mindestens 80 Jahre. Das war vor nicht einmal Wochen. Welche Risse werden in den nächsten Jahren auftauchen? Der Jade-Weser-Port hat zunehmend ein Akzeptanzproblem. Fast alle zentralen Aussagen zu diesem Mega-Projekt mussten bereits revidiert werden. Deshalb wird nun jede Kleinigkeit auf die Goldwaage gelegt. Die politisch Verantwortlichen in Niedersachsen wie in Bremen haben den Hafenbau mit einer Gelassenheit betrieben, als wollten sie lediglich eine Fertigbau-Lagerhalle auf die grüne Wiese setzen. Für das 900-Millionen-Euro-Projekt leisten sich die Bauherrn und Betreiber nicht einmal ein professionelles Marketing. Da wird es schon zur Erfolgsmeldung, wenn der Tiefkühl-Logistiker "Nordfrost" in seinem Kühlhaus die ersten Eier einlagert - die per Lkw aus Bremerhaven kommen. Mit so viel Provinzialität lässt sich ein Welthafen nicht zum Erfolg führen.

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