Alle Storys
Folgen
Keine Story von Weser-Kurier mehr verpassen.

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Zur Preispolitik der Bahn schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Zugegeben: Es ist nicht einfach, täglich rund 7,3 Millionen Fahrgäste in rund 37000 Zügen auf 34000 Kilometern Schienen so durch Deutschland zu bewegen, dass alle zufrieden sind. Zumal parallel dazu auch noch auf demselben Gleisnetz jährlich rund 420 Millionen Tonnen Fracht auf Güterzügen bewegt werden müssen. Als ganz normaler Bahnfahrer bringt man dann schon Verständnis auf, wenn der ICE am Bahnhof in Norddeutschland nach seiner Reise über 800 Kilometer aus Garmisch mit fünf bis zehn Minuten Verspätung einläuft. Aber wie sieht es aus, wenn das bei jedem dritten Zug passiert? Und wenn es sich nicht um fünf bis zehn Minuten handelt, sondern eher um 20 bis 30? Und wenn dann auch noch im Winter die Waggons kalt bleiben, die Wagenreihung nicht stimmt, die gebuchte Reservierung nicht angezeigt wird und zu guter Letzt auch noch das Zugpersonal maulig ist? Dann wird es schwer mit dem Verständnis. Und wenn, wie in jedem Jahr vor Weihnachten, die Preise erhöht werden - dann, ja dann kippt die Stimmung in den Groll. Erst recht, wenn die Bahnkunden nicht nachvollziehen können, wie das Unternehmen die zusätzlichen Mittel verwendet. In die Qualität ihres Serviceangebots jedenfalls investiert die Bahn das Geld nicht effektiv genug. Denn das, worauf Bahnfahrer am meisten Wert legen - Pünktlichkeit - hat sich deutlich verschlechtert: Im Oktober waren 27,4 Prozent der Fernzüge mit Verspätung unterwegs. Im März lag diese Quote noch bei 14,4 Prozent. Gewiss: Für viele Probleme kann die Bahn nur bedingt etwas. Etwa, dass sie auf Schienen unterwegs ist, die überwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammen. Oder dass Hersteller nicht in der Lage sind, bestellte Züge pünktlich zu liefern - die für den reibungslosen Ablauf aber unverzichtbar bleiben. Und auch dafür, dass es die Politik versäumt hat, auf der Schiene den Güterverkehr vom Personenverkehr zu trennen, kann sie nichts. In ihrer Verantwortung liegt aber, dass das System funktioniert, in dem die Züge verkehren. Und dass das Personal kundenorientiert arbeitet. Dieser Verantwortung muss die Bahn endlich nachkommen.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Weser-Kurier
Weitere Storys: Weser-Kurier