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Weser-Kurier: Zur elektronischen Fußfessel schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 26. Januar 2013:

Bremen (ots)

Bei der Frage, wie als gefährlich eingestufte ehemalige Straftäter behandelt werden sollen, stehen sich zwei Interessen gegenüber: auf der einen Seite die Freiheitsrechte desjenigen, der seine Strafe bereits verbüßt hat, und auf der anderen Seite das Bedürfnis der Bevölkerung, vor potenziell Kriminellen geschützt zu werden. Die elektronische Fußfessel, die Betroffene überwacht, scheint da ein guter Kompromiss zu sein. Die Technik fördere die Resozialisierung der ehemaligen Häftlinge, die sich in ihrem familiären Umfeld aufhalten und einen Beruf ausüben können, so die Befürworter. Gleichzeitig gewährleiste die Überwachung durch die Fußfessel die Sicherheit der Bevölkerung, so manche Kriminologen. Sie habe abschreckende Wirkung und bewahre ehemals Kriminelle davor, rückfällig zu werden. Doch der Kompromiss ist faul. Denn die Freiheit des Trägers ist stark eingeschränkt. Eine Stigmatisierung gerade wegen der Fußfessel ist nicht ausgeschlossen: Wer das Gerät rund um die Uhr trägt, wird es nicht immer verbergen können. Auf der anderen Seite kann die Technik auch nicht verhindern, dass Straftaten begangen werden. Denn die Fußfessel ist eben keine Fußfessel mit einer schweren Metallkugel daran - sie schränkt die Bewegungsfreiheit nur theoretisch ein. Die Fußfessel kann wie eine Videoaufzeichnung überwachen, aber nichts verhindern. Das Gefühl von Sicherheit mag dadurch steigen, es bleibt aber nur ein Gefühl.

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