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Weser-Kurier: Der Weser-Kurier kommentiert den Fall des zu Tode geprügelten Streitschlichters:

Bremen (ots)

"Das Monströse an der Tat in Kirchweyhe ist nicht die Nationalität, sondern die Brutalität des Täters. Auch junge deutsche Männer sind dazu fähig: 2009 wird in München ein Geschäftsmann erschlagen, der Kindern zu Hilfe kam. 2011 tritt ein junger Gymnasiast aus intakter Familie in der Berliner S-Bahn sein Opfer so zusammen, dass es beinahe stirbt. Die Frage, der sich diese Gesellschaft stellen muss, lautet also: Wie kann es sein, dass Menschen kein Mitleid empfinden oder empfinden können? Wie kann es sein, dass Eltern ihre Kinder hemmungslos grün und blau schlagen, mit Zigaretten verbrennen oder verhungern lassen? Dass Männer Babys vergewaltigen, dass junge Frauen mehrmals Kinder auf die Welt bringen, töten und verstecken? Die Welt ist schlecht, weil es schlechte, deformierte, gewissenlose oder auch kranke Menschen gibt. Dass der mutmaßliche Täter nicht Meier oder Müller heißt, ändert nichts an der Tat, gibt keine Antwort und eröffnet keine Lösung. Solange die Veröffentlichung nach sich zieht, was sie in Kirchweyhe ausgelöst hat, ist die Herkunft eben keine schlichte Information wie das Alter oder der Wohnort. Sie nutzt nichts, sie schadet nur. Sie führt zu vorschnellen Urteilen, unzulässigen Verallgemeinerungen, platten Parolen und womöglich zu neuer Gewalt. Medien sind der Vollständigkeit verpflichtet, aber nicht um jeden Preis bis ins letzte Detail."

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

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