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Weser-Kurier: Zur angeblichen NSA-Abhörzentrale in Wiesbaden schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 19. Juli 2013:

Bremen (ots)

Die Verwirrung ist komplett: Bauen die Amerikaner das neue Technik-Zentrum in Wiesbaden für ihren Geheimdienst NSA? Verbirgt sich dahinter eine riesige Abhörzentrale? Startet die NSA womöglich schon seit 2008 Lauschaktionen gegen Deutsche von Wiesbaden aus? Über solche wilden Spekulationen darf man sich nicht wundern. Schließlich flüchten sich deutsche Behörden und amerikanische Stellen bei diesen Fragen in Geheimniskrämerei. Informiert wird nicht. Was bislang über das Hauptquartier in Wiesbaden, über Prism im Allgemeinen, und den Einsatz des Späh-Programms bei den alliierten Truppen in Afghanistan bekannt ist, haben Experten und Medien zusammengetragen. Naturgemäß lückenhaft. Aber werden überhaupt die richtigen Fragen gestellt? Man darf Zweifel haben. Fakt - und auch von den Amerikanern überhaupt nicht bestritten - ist, dass die 66th Military Intelligence Brigade auf dem US-Militärgelände in Wiesbaden stationiert ist. Sie soll die US-Armee in Europa geheimdienstlich unterstützen. Die Einheit macht auf ihrer Internet-Homepage auch kein Geheimnis daraus, dass sie zur Erledigung ihrer Aufgaben alle verfügbaren Quellen nutzt - gewiss wird sie dabei auf das Prism-Programm der NSA nicht verzichten. Ohnehin gehen Geheimdienst-Experten davon aus, dass die NSA auf den US-Stützpunkten in Deutschland vertreten ist. Ungeklärt ist nur, wen und was sie belauscht. Oder anders gesagt: Geht es wirklich nur um den Schutz der Armee? Auf der richtigen Fährte ist vielleicht Hessens FDP-Fraktionschef Wolfgang Greilich. Er fordert von den Amerikanern verlässliche Garantien, dass Aktionen gegen unbescholtene deutsche Bürger unterbleiben. Tatsächlich tut sich hier eine Grauzone auf; zuerst toleriert wegen des Kalten Krieges, nach dem 11. September 2001 sowieso. Und nicht zu vergessen: Deutsche Dienste haben von den Erkenntnissen profitiert. Genau deshalb spekulieren die Amerikaner darauf, dass sie auch künftig in dieser Grauzone agieren können.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
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