Weser-Kurier: Zum Nitrat im Grundwasser schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 25. Juli 2013:
Bremen (ots)
Die erhöhten Nitratwerte im Grundwasser zeigen, wie wenig nachhaltig die deutsche Energie- und Agrarpolitik tatsächlich ist. Denn der Stickstoff, der in Maßen ein wunderbarer Nährstoff für Kulturpflanzen ist, dringt unaufhaltsam durch die Böden ins Grundwasser. Und lässt sich aus unserer wichtigsten Trinkwasserquelle nicht mehr herausfiltern. Jedenfalls nicht mit heutigen Methoden, sodass am Ende eine Gesundheitsgefährdung für alle besteht. Denn Nitrat kann im menschlichen Körper Krebs auslösen. Unbeirrt aber unterstützt Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) die Massentierhaltung und damit die Produktion von Güllemassen. Dabei ersticken die Felder schon heute an Nitrat. Die Böden können den Nährstoff nicht mehr binden, und so versickert das Problem in der Tiefe.Vorerst. Irgendwann, wenn Frau Aigner längst nicht mehr verantwortlich sein wird, kann es jeden Einzelnen über den Wasserhahn zu Hause erwischen. Und dann Prost. Durch die Düngemittelverordnung wollte die Politik das Problem in den Griff bekommen, und das hat sie ja auch. Die Gülle wird heute so geschickt über bundesdeutschen Äckern verteilt, dass ein wahrer Gülletourismus entstanden ist. Gleichzeitig hat die Politik eine neue Nitrateintragsquelle durch die blauäugige Förderung von Biogasanlagen geschaffen. Das Erneuerbare Energiengesetz hat Öko-Kraftwerke wie Pilze aus dem Boden schießen lassen, und nun müssen die Gärreste, die bei der Produktion der Bioenergie übrig bleiben, auch noch auf die Felder. Zu Recht macht Europa Druck auf die Bundesregierung. Denn Warten bis nach der Wahl wird das Nitratproblem nicht lösen. Es gilt heute zu handeln, damit wir auch morgen noch reines Trinkwasser haben.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell