Weser-Kurier: Über Unternehmergeist in Deutschland schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 8. August 2013:
Bremen (ots)
Unternehmer sind unentbehrlich für jede Volkswirtschaft. Sie tragen mit ihren Ideen zum Wohlstand bei, idealerweise schaffen sie auch Arbeitsplätze. Klar, dass die Politik nach Figuren giert, die so etwas auf die Beine stellen. Nur: Unternehmergeist lässt sich nicht politisch verordnen. Dazu nützen alle zinsgünstigen Kredite nichts, da hilft die beste Beratungsinfrastruktur der Welt nicht weiter. Die Vorstellung, dass da eine Person ist, die einfach nicht anders kann, die getrieben ist, eine eigene Geschäftsidee umzusetzen, ist eine ziemlich romantische. Es mag diese Personen geben, aber sie sind die absolute Ausnahme. Es wimmelt auf dieser Welt nicht gerade von den Bill Gates und Mark Zuckerbergs. Sie taugen als Vorbilder für unternehmerisches Engagement, aber ihre Geschichten sind ziemlich einzigartig. Die Entscheidung zur Selbstständigkeit ist zumeist eine zutiefst rationale - und eine, die auch von Alternativen bestimmt wird. Und diese Alternativen bieten sich für viele Menschen in der derzeitigen positiven Konjunkturlage. Wer die Möglichkeit hat, als Angestellter unterzukommen, mit sozialer Absicherung, garantiertem Urlaub und sonstigen Sicherheiten, der zieht diese Option häufig der Selbstständigkeit vor. Denn gerade zu Anfang bedeutet die zumeist Verzicht - auf Freizeit, Geld und langfristige Lebensplanung. Man muss schon sehr überzeugt sein, von dem, was man da vorhat, um es wirklich zu tun und erfolgreich zu sein. Oder eben keine andere Alternative mehr haben, weil man auf dem Arbeitsmarkt keine Chance mehr hat. In jedem Fall gebührt diesen Menschen Respekt. Der viel zitierte Unternehmergeist betrifft allerdings nicht nur Selbstständige. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, dass auch ihre Angestellten Eigenschaften zeigen, die häufig einem Unternehmer zugeschrieben werden. Eigenini-tiative etwa, Ausdauer und Konfliktfähigkeit. Es wäre fatal für die deutsche Wirtschaft, wenn diese Eigenschaften in Zukunft verloren gingen. Man darf aber zuversichtlich sein, dass dies nicht so sein wird. Weniger Selbstständige müssen nicht zwingend weniger Unternehmertum bedeuten.
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