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Weser-Kurier: Über die Probleme der Soziallotterien schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 9. August 2013:

Bremen (ots)

Mit Soziallotterien wie der "Aktion Mensch", der "Deutschen Fernsehlotterie" oder der "Glücksspirale" lässt sich vieles verbinden: Ein Stück TV-Geschichte zum Beispiel, dank Sendungen wie dem "Großen Preis" mit so skurrilen Figuren wie Loriots Wum und Wendelin. Oder Hunderte von sozialen Projekten, die mit den Überschüssen aus den Lotterien gefördert werden. Und der eine oder andere Losbesitzer mag sich auch daran erinnern, was er sich von einem kleineren oder größeren Geldgewinn gegönnt hat. An besessene Zocker, die mit starrem Blick die Zahlen auf ihrem Los mit denen auf dem Fernsehschirm vergleichen, dürfte jedoch wohl kaum jemand denken. Eine Ausnahme bilden hier offensichtlich die Damen und Herren im sogenannten Glücksspielkollegium, einem Gremium der Bundesländer, das die Vertriebs- und Werberichtlinien zu Beginn des Jahres massiv verschärft hat. Der Jugendschutz kann dabei nicht das Argument sein, denn alle drei großen Anbieter lassen bei Losbestellungen die Volljährigkeit von der Schufa prüfen. Bleibt also die Spielsuchtprävention. Sie fraglos ist ein wichtiges Ziel, doch die Debatte darüber muss auf dem Boden der Realität geführt werden. Dazu gehört zunächst einmal die Einsicht, dass Menschen, die spielsüchtig sind, wohl immer einen (Um-)Weg finden, ihrer Sucht nachzugehen. Dass man es ihnen dabei nicht unnötig leicht machen sollte, liegt auf der Hand. Es macht aber einen Unterschied, ob ein Gesetzgeber zum Beispiel Casinos und Spielotheken dazu verpflichtet, es ernst zu nehmen, wenn sich Spieler dort selbst sperren - oder ob er versucht, selbst jene Formen des Glücksspiels über Gebühr zu erschweren, bei denen eigentlich der gute Zweck und nicht der Geldgewinn im Mittelpunkt steht. Letzteres ist bei der strengeren Regulierung von Soziallotterien der Fall. Dass "Aktion Mensch" und "Deutsche Fernsehlotterie" nun dagegen prozesssieren, ist verständlich.

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