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Weser-Kurier: Zum Kleinen Parteitag der CDU schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 10. Dezember 2013:

Bremen (ots)

War da was? Da war was - der sogenannte Kleine Parteitag der CDU. Aus der Ferne betrachtet war er eher sturzlangweilig, aus Sicht der CDU sensationell erfolgreich: Niemand stimmte gegen den Koalitionsvertrag. Das wird bei den Mitgliedern der SPD anders aussehen, obwohl alle Welt den Sozialdemokraten zugesteht, den Christdemokraten allerhand aus dem Kreuz geleiert zu haben. Aber darum geht es den Gegnern in den eigenen Reihen auch nicht, es geht ums Prinzip. Darum, dass Schwarz und Rot nicht zu einem Dunkelrot verschmelzen. Die Kanzlerin hingegen setzt nicht auf Ideologie, sondern auf Harmonie. Das kann man gut verstehen, nach den langen und zähen Koalitionsverhandlungen. Beseelt von der Friede, Freude, Eierpunsch-Atmosphäre der Vorweihnachtszeit will Angela Merkel künftig mehr mit der Basis kuscheln. Die CDU soll sich öffnen, den Mitgliedern mit ihren alltäglichen Sorgen und Themen, wie sie auch zu Hause in den Familien besprochen werden. Das sind laut Merkel unter anderem Ernährung, Homöopathie, das Leben im Alter und das Leben mit Kindern. Homöopathie? Soso. Man muss natürlich davon ausgehen, dass eine Vorsitzende ihre Partei und deren Mitglieder besser kennt als jeder andere. Und es mag sein, dass ausgerechnet Homöopathie das Thema ist, das über Wochen und Monate das Sein und Denken christdemokratischer Familien bestimmt. Man fragt sich nur, wie die CDU die Homöopathie voranbringen will oder die Homöopathie die CDU. Aber: Es menschelt bei Frau Merkel. Dagegen kann man nichts haben. Die Sozialdemokratisierung der Christdemokraten schreitet voran. Und es ist kaum vorhersehbar, wie sich die CDU in den nächsten vier Jahren entwickeln wird, mit einer Kanzlerin an der Spitze, die die einen als Pragmatikerin, die anderen als Wendehals bezeichnen. Momentan könnte man fast meinen, die Methode Merkel bis 2017 besteht darin, die Schwarzen nach und nach so erröten zu lassen, dass sie bald die große Koalition in sich selbst verkörpern und womöglich die lästige SPD los sind.

Pressekontakt:

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Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
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