Weser-Kurier: Zur Transparenz der Kraftstoffpreise schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 21. Dezember 2013:
Bremen (ots)
Ohne Smartphone steht man auf dem Schlauch. Wer schnell mal eben checken will, wo die preiswerteste Tankstelle ist, muss kommunikationstechnisch entsprechend ausgestattet sein. Kein Wunder, dass vor allem junge Leute auf Benzinpreis-Apps zurückgreifen, die aktuelle Vergleichswerte direkt von den Zapfsäulen aufs Mobiltelefon liefern. Fast 40 Prozent aller unter 30-Jährigen gehen erst einmal mit dem Smartphone online, bevor sie eine Tankstelle ansteuern. Die Generation Golf ist preisbewusst. Ältere Autofahrer sind das sicher auch, bleiben aber beim Preisvergleich mangels erforderlicher Mobiltechnik häufiger außen vor. Das ist anscheinend aber gar nicht mehr so schlimm, denn mittlerweile lässt sich offenbar deutlich mehr sparen, wenn man beim Ansteuern der Tanksäule schlicht auf die Tageszeit achtet. Am frühen Abend ist Tanken meist am günstigsten. Billig ist es ja ohnehin nicht mehr. Scheint so, als nutzten auch die Konzerne die Vergleichs-Apps, um die Konkurrenz im Blick zu behalten. Wenn Superbenzin auf den Preistafeln am Vormittag fast flächendeckend noch etwa bei 1,42 Euro dümpelt, durchbricht der Liter spät am Abend locker die Ein-Euro-Fünfzig-Marke. Und steigt in der Nacht noch munter weiter. Dabei sind sich dann auch wieder alle Anbieter einig. Fast alle zumindest. Ein Parade-Beispiel der Preispolitik des Öl-Oligopols zeigt sich immer nach Einbruch der Dunkelheit an einer Bremer Ausfallstraße, deren Richtungsfahrbahnen durch eine massive Leitplanke getrennt sind: Die Marken-Station mit dem blaugrundigen Logo stadtauswärts verlangt meistens gut zehn Cent mehr als die freie Tankstelle genau gegenüber - jenseits der Planken. Wohl wissend, dass kaum jemand den Zehn-Kilometer-Umweg in Kauf nehmen will. Oder warum sollten die Sprit-Preise, die morgens noch nahezu gleich waren, plötzlich von Straßenseite zu Straßenseite so unterschiedlich sein? Liegt es jetzt an der Transparenzstelle oder nicht? Jedenfalls sind wenigstens die in diesem Jahr deutlich gesunkenen Rohölpreise bei den Verbrauchern angekommen. Und das ist ja auch schon mal was.
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