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Weser-Kurier: Über Schulsozialarbeit in Niedersachsen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 27. Januar 2014:

Bremen (ots)

Sozialarbeit an Schulen ist wichtiger denn je. Keine Frage. Kinder und Jugendliche verbringen einen Großteil ihrer Zeit in der Schule. Wo, wenn nicht dort, können die Probleme, die zu Hause nicht verstanden werden, gelöst werden? Ob Schule es will oder nicht, sie muss soziale Aufgaben übernehmen. Da hilft die Kritik an Eltern, die die Erziehung den Lehrern überlassen, wenig. Natürlich dürfen Mütter und Väter nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Dennoch darf niemand die Augen vor dem verschließen, was Alltag an Schulen ist: Da wird gemobbt und geschlagen, da werden Drogen konsumiert und Schulversager produziert. Da prallen Welten unterschiedlichster Herkunft aufeinander. Da versuchen sich diejenigen zu profilieren, die sonst keine Beachtung finden - im Unterricht, daheim oder in der Gesellschaft. Da braucht es Menschen, die das Sozialverhalten trainieren. Nicht nur mit schwierigen Kindern aus armen Verhältnissen, sondern auch mit materiell verwöhnten, aber emotional vernachlässigten Kindern aus ganz normalen gutbürgerlichen Familien. Anti-Gewalt-Projekte wie "Faustlos" oder die zahlreichen Streitschlichter-Programme zeigen, dass sich soziales Engagement an Schulen lohnt. Schulsozialarbeiter sind aus diesem Alltag einfach nicht mehr wegzudenken. Warum also streiten Politiker über Zuständigkeiten, wenn die Bedeutung der Aufgabe doch außer Frage steht? Richtig ist, dass der Bund die Finanzierung der Schulsozialarbeiter nur für einen begrenzten Zeitraum übernommen hat, weil Schule in Deutschland nun einmal Ländersache ist. Richtig ist auch, dass der Bund den Kommunen als Sozialhilfeträger mehr Geld zur Verfügung stellt - Milliarden. Ein Teil dieses Geldes muss fest für die Schulsozialarbeit eingeplant werden. Schließlich geht es um Prävention, die sich auszahlen wird, durch weniger Schulverweigerer und mehr Abiturienten, vor allem aber durch mehr soziale Kompetenz in einer durch und durch individualisierten Gesellschaft. Die Sozialpädagogen an den Schulen aber können nur dann Erfolge erzielen, wenn sie eine Chance haben, kontinuierlich zu arbeiten. Denn ihre Arbeit lebt von Vertrauen.

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