Weser-Kurier: Zur "Wunderline" Bremen-Groningen schreibt Peter Mlodoch:
Bremen (ots)
Es klingt zu schön: In knapp zwei Stunden bequem mit dem Zug von Bremen nach Groningen fahren - und das auch noch zum günstigen Preis? Zwar basteln die Verantwortlichen derzeit an einem Niedersachsen-Ticket plus, das die niederländische Uni-Stadt für einen kleinen Aufschlag einbezieht. Aber eine schnelle Verbindung über die Grenze bleibt vorerst Zukunftsmusik. Zu groß sind offenbar die Bedenken in Niedersachsen und Bremen, um dem Projekt "Wunderline" den nötigen Schub von deutscher Seite aus zu geben. Beide Länder sprechen mehr oder weniger unverhohlen aus, dass ein Streckenausbau auf keinen Fall dem Güterverkehr dienen dürfe. Denn dies, so die panische Angst, würde dem immer noch vor sich hin dümpelnden Jade-Weser-Port zusätzliche Konkurrenz aus Amsterdam und Rotterdam bescheren. Eine solche Sichtweise jedoch zeugt von wenig Zutrauen in den eigenen Containerhafen. Und sie verkennt, dass eine bessere Güterstrecke auch den Warenströmen in die Niederlande zugute käme. Als Schnellstrecke ausschließlich für Personenzüge ist Bremen-Groningen wenig sinnvoll. Selbst bei größerer Nachfrage rechtfertigt sie für den Zeitgewinn nicht die hohen, dreistelligen Millionenkosten. Dafür gibt es im Norden bei der Bahn weitaus wichtigere Bedarfe.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell