Weser-Kurier: Kommentar von Mirjam Moll über Griechenlands Sanierung
Bremen (ots)
Alexis Tsipras provozierte Neuwahlen, um sich ein neues Mandat zur Umsetzung der Sparauflagen zu holen. Mit Erfolg. Dennoch weigert sich immer noch ein großer Teil der hellenischen Volksvertretung, die Notwendigkeit eines echten Umbruchs anzuerkennen. Kein Wunder, dass die europäischen Geldgeber weiter einen Schuldenschnitt - welcher Art auch immer - ablehnen, solange Athen nicht komplett umsetzt, was man in einer Marathonsitzung im Sommer vereinbart hat. Die Drohung aus Washington verschärft die Lage weiter: Denn ein Abspringen des Internationalen Währungsfonds hätte nicht nur zur Folge, dass das dritte Hilfspaket um 16 Milliarden Euro schrumpft. Ohne die Aufsicht des mit Sanierungen erfahrenen Fonds droht das dritte Hilfspaket nur eine Wiederholung des zweiten Programms zu werden - in dem man Griechenland zu viele Zugeständnisse ohne Gegenleistung gemacht hat. Über eine Verlängerung der Kreditlaufzeiten bei gesenkten Zinsen kann man reden. Es wäre auch eine Möglichkeit, wie man den IWF im Boot halten könnte. Doch dafür muss Athen den Reformplan erfüllen - ohne weitere Ausflüchte.
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