Weser-Kurier: über den Ausbau der A7 schreibt Michael Lambek:
Bremen (ots)
Kriminelle Energie, Sparzwang, Gewinnmaximierung um jeden Preis oder alles zusammen? Bis zum Abschluss der staatsanwaltlichen Ermittlungen wird Spekulation bleiben, was die Verantwortlichen sich eigentlich bei der Verwendung kontaminierten Baumaterials gedacht haben. Nur eines steht fest: Ein Irrtum war es nicht, denn alle Beteiligten wussten von dem belasteten Teersand, dessen Entsorgung Teil des Aufgabenkatalogs in der Ausschreibung war. So bleibt neben dem Zeitverlust, den Verkehrsbehinderungen und dem zusätzlichen Aufwand durch die fällige Sanierung der Ärger darüber, dass dies alles vollständig überflüssig war. Denn man hätte sich an fünf Fingern ausrechnen können, dass sich dieser sogenannte Pfusch, der in Wahrheit ein Betrug ist, nicht unter der Decke halten lassen würde. Aber möglicherweise transportieren diese Riesen-Projekte wegen ihres erfahrungsgemäß schwerfälligen Verwaltungs- und Kontrollapparates die Versuchung, es wider alle Logik doch zu versuchen. Gerade beim Autobahnbau ist in der Vergangenheit manches nicht geahndet, sondern am Ende abgeschrieben worden.
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