Weser-Kurier: Kommentar von Maren Beneke über den Stahlgipfel in Bremen
Bremen (ots)
Es ist in erster Linie als symbolischer Akt zu verstehen, wenn Politiker, Gewerkschafts- und Unternehmensvertreter aus Bremen eine gemeinsame Erklärung zur Lage der Stahlindustrie abgeben. Nicht mehr und nicht weniger. Denn seien wir mal ehrlich: Wird dieses Papier jemals in die Hände derer geraten, an die es sich eigentlich richtet? Dass der Präsident der Europäischen Kommission den Appell tatsächlich liest, darf bezweifelt werden. Aber darum geht es auch gar nicht. Sondern es geht darum, Flagge zu zeigen. Und damit ist Bremen längst nicht allein. In vielen anderen Bundesländern, ja sogar europaweit, machen Stahlhersteller im Schulterschluss mit Politik und Gewerkschaften darauf aufmerksam, dass es so, wie es jetzt ist, für den Industriezweig nicht weitergehen kann. Der Ruf ist laut, und er wird immer lauter. So laut, dass sich zuletzt auch Bundeswirtschaftsminister Gabriel und seine Amtskollegen mit einem eigenen Schreiben an die EU gewandt haben. Ein erster Erfolg. Dass Bremen nun in dieses Konzert mit einstimmt, wird einen - wenn auch kleinen - Teil dazu beitragen, der Stahlindustrie mehr Gehör zu verschaffen. Und nichts tun, hat bekanntermaßen noch nie etwas gebracht.
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