Weser-Kurier: Über die Präsidenten-Wahl in Österreich schreibt Adelheid Wölfl:
Bremen (ots)
Auf den Plakaten, die Alexander Van der Bellen als Bundespräsidenten bewarben stand "Wählen nicht Wundern". Norbert Hofer hatte im Wahlkampf angekündigt, man werde sich "schon noch wundern, was alles möglich ist", wenn er Präsident werde. Offenbar wollten die Österreicher dieses Experiment nicht eingehen, sondern den eingeschlagenen Weg weitergehen. Die Erleichterung in Wien ist riesengroß.
Zuletzt hatten sich auch sämtliche Diplomaten, die um die außenpolitische Ausrichtung fürchteten, für Van der Bellen ins Zeug gelegt. Alle Parteien - außer natürlich die FPÖ - hatten sich hinter den ehemaligen Grünen-Chef gestellt. Und am Ende hatte Van der Bellen offenbar genützt, dass Hofer zuletzt so aggressiv und unstaatsmännisch agierte. Die Erleichterung, dass der Rechte nicht in die Hofburg zieht ist auch innerhalb der EU groß. Obwohl Österreich mit seinen achteinhalb Millionen Einwohnern nicht bedeutend ist, so ist doch die Stimmung in dem Staat, der politisch und kulturell zwischen West- und Osteuropas angesiedelt ist, ein Gradmesser für andere Gesellschaften.
Die Wahl Van der Bellens nach dem Brexit und der Wahl von Donald Trump zeigt, dass es möglich ist, den Trend, dass Rechte und Populisten gewinnen, aufzuhalten. Das könnte auch auf die Wahlen in Frankreich, Italien und Deutschland, die auf uns zukommen, ausstrahlen.
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