Weser-Kurier: Über das neue Düngerecht schreibt Silke Looden:
Bremen (ots)
Lange haben Bund und Länder um einen Kompromiss beim Düngerecht gerungen. Dabei haben sich die Politiker offenbar mehr von Bauernfunktionären beeindrucken lassen als von der Europäischen Kommission, die Deutschland bereits wegen des Verstoßes gegen die Nitratrichtlinie verklagt hat. Dabei ist die Belastung des Grundwassers inzwischen so groß, dass wir es uns nicht leisten können, ein Gesetz zu verabschieden, dass erst ab 2018 für große und ab 2023 für alle landwirtschaftlichen Betriebe gilt. Die Politik hat eine große Chance beim Gewässerschutz vertan. Es reicht nicht, Gülle, Mist und Gärreste zu protokollieren. Behörden müssen mehr kontrollieren und vor allem sanktionieren. Die Überdüngung der Felder gefährdet das Grundwasser. Spätestens wenn die Wasserversorger Nitrat aufwendig aus dem Trinkwasser herausfiltern müssen, werden die Verbraucher merken, wie teuer die Entsorgung überschüssiger Tierexkremente ist. Niedersachsen tut gut daran, das neue Gesetz zu nutzen, um in den viehreichen Regionen Extra-Vorgaben zu machen. Denn dort ist der Nitrat-Grenzwert bereits heute an jedem zweiten Grundwasserbrunnen überschritten.
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