Weser-Kurier: Über die maritime Wirtschaft schreibt Philipp Jaklin:
Bremen (ots)
Die Zeichen stehen mal wieder voll auf Krise in der maritimen Wirtschaft: Personeller Kahlschlag, so scheint es in diesen Tagen, steht allerorten an - bei der Lloyd-Werft in Bremerhaven, bei Blohm+Voss in Hamburg, beim Bremer Gesamthafenbetriebsverein. Das Land Bremen hat seinen Preis bezahlt - mit dem verlustreichen Verkauf seiner Anteile an der Landesbank, die sich an Schiffskrediten schwer verhob. Dass bei Deutschlands größter Reederei Hapag-Lloyd wegen des Preiskampfs im Containergeschäft der Gewinn dramatisch einbricht, lässt nicht gerade Hoffnung aufkommen. Allerdings muss man genau hinschauen. Denn die Branchenkrise dient manchmal als allzu billige Entschuldigung für verfehlte unternehmerische Entscheidungen. Bei Blohm+Voss etwa hat der neue Eigner, die Lürssen-Werft aus Bremen, offenbar eine Firma in desolatem Zustand vorgefunden. Jahrelanger Investitionsstau und verfehlte Geschäftsstrategien rächen sich, in Zeiten enormen Kostendrucks noch mehr als sonst. Herbe Einschnitte beim Personal können nur zur Sanierung beitragen, wenn die Strategie stimmt. Danach sieht es im Fall Blohm+Voss und Lürssen weiterhin aus. Bei der Lloyd-Werft eher nicht.
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