Weser-Kurier: Über den Migrationsgipfel schreibt Hans-Ulrich Brandt:
Bremen (ots)
Sie haben wieder geredet, diesmal in Paris. Viele Treffen dieser Art hat es gegeben, unzählige werden folgen. Doch der Exodus der Verzweifelten hält an, raus aus dem Heimatland, weg von Krieg, Gewalt, Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit. Millionen auf dem afrikanischen Kontinent sind auf der Suche nach Hoffnung, nach einer Perspektive - für sich selbst, für ihre Familien. Europa, das ist klar, wird diese Menschen nicht alle aufnehmen können und auch nicht wollen. Der Streit um Flüchtlingskontingente hat das längst auf drastische Weise gezeigt. Und der gut gemeinte Vorschlag der EU-Kommission, über Neuansiedlungsprogramme nachzudenken, wird die Gemeinschaft weiter spalten. Statt einer koordinierten Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik nur europäische Kleinstaaterei. Doch selbst wenn die EU sich einig wäre: Die wirksamste Lösung ist und bleibt es, endlich die Flucht- und Transitländer zu stärken. Wie schwer das aber ist, zeigt das Beispiel Libyen. Das Land ist durch den Bürgerkrieg in mehrere Lager zerfallen, eine wirkliche Regierung gibt es nicht - und damit keinen zentralen Ansprechpartner für gezielte Hilfen. Alternativlos ist es trotzdem.
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