Rheinische Post: Nordkoreas Reaktor
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
In den Streit um das nordkoreanische Atomprogramm ist Bewegung gekommen. Die internationale Atomenergiebehörde soll in der kommenden Woche die Abschaltung der Nuklearanlage in Yongbyon überwachen. Wenn es wirklich dazu kommt, dass der Reaktor stillgelegt wird, wäre das ein enormer Fortschritt und ein echter Beitrag zum Spannungsabbau in der asiatischen Region. Auch der Vorschlag der Nordkoreaner zu Gesprächen über Sicherheits- und Friedensfragen bekommt dann ein anderes Gewicht. Die USA wollen erst verhandeln, wenn Nordkorea die atomare Abrüstung eingeleitet hat. Das ist nachvollziehbar, denn Washington will Abrüstungserfolge und nicht symbolische Gesprächsrunden. Es muss an Nordkoreas Nachbarn das Signal gehen, dass der Beginn einer drohenden Aufrüstung in Fernost wegen der koreanischen Abrüstung weitgehend hinfällig wird. Andererseits müssen sich auch die USA bewegen, um Nordkorea die krankhafte Angst vor Angriffen zu nehmen. Da ist wieder die Rede vom Kampf auf Leben und Tod und von US-Atomangriffen. Nordkorea mit seinem Steinzeitkommunismus ist auf Auslands-Hilfen angewiesen. Eine vertrauensbildende Politik wie einst in Europa während des Kalten Krieges muss begonnen werden.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell