Rheinische Post: Krafts rot-roter Flirt
Düsseldorf (ots)
Von Gerhard Voogt
Hannelore Kraft, Vorsitzende der NRW-SPD, fordert von ihrer Partei im Umgang mit dem politischen Gegner stets eine "klare Kante" ein. Doch ausgerechnet in der Frage, wie sie es mit der neuen Linken hält, löst die SPD-Chefin diesen Anspruch selbst nicht ein. Eine Koalition mit der Lafontaine-Partei schließt Kraft nicht aus. Gleichzeitig weist sie auf unvereinbare Positionen hin. So hält die Linke die untergegangene DDR-Staatswirtschaft allen Ernstes für ein Zukunftsmodell. Da tippen sich viele Genossen nur an die Stirn. Wenn Kraft dennoch Rot-Rot nicht ausschließt, obwohl sich auch der SPD-Bundesvorsitzende Kurt Beck ausdrücklich gegen solche Bündnisse im Westen ausgesprochen hat, zeigt das den ausgeprägten Machtwillen der Oppositionsführerin. Nur zu gerne möchte sie Ministerpräsident Jürgen Rüttgers mit dem rot-rot-grünen Schreckgespenst vor sich her treiben. Das große Kaliber, mit dem die Regierung zurückschießt, deutet an, dass CDU und FDP nervös geworden sind. Für Kraft ist das jedoch nur ein Scheinerfolg: Was jetzt zwangsläufig folgen muss, ist eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Linken. Und dabei wird schnell herauskommen, dass es für ein rot-rotes Bündnis keine Basis gibt.
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