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Rheinische Post: Sitzenbleiben ade - aber wie?

Düsseldorf (ots)

Von Detlev Hüwel
Schulministerin Barbara Sommer hat schon überzeugendere Auftritte 
gehabt. Auf ihrer gestrigen Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn 
blieb die CDU-Politikerin stellenweise ziemlich vage. Noch ist nicht 
recht klar, wie das Ziel erreicht werden soll, in wenigen Jahren die 
Zahl der Sitzenbleiber zu halbieren. Auf die Organisationsfreiheit 
der Schulen zu verwiesen und ein paar Dutzend von ihnen mit einem 
Gütesiegel auszuzeichnen, reicht gewiss nicht aus. Auch scheint das 
Tutorenprogramm zur Lehrerfortbildung ehr schleppend in Gang zu 
kommen. Immerhin: Das Ziel ist eindeutig markiert. Dass die Absenkung
der Sitzenbleiber-Quote nicht zu Qualitätseinbußen beim Unterricht 
führen darf, sollte seit Pisa eigentlich selbstverständlich sein. Ist
es aber der richtige Weg, Schulen durch die Pflicht zur Offenlegung 
der Durchfaller-Zahlen unter Druck zu setzen? Darüber sollte besser 
noch einmal nachgedacht werden. Rückhaltlose Unterstützung verdient 
hingegen Sommers Vorstoß gegen das üble Lehrer-Mobbing durch Schüler.
Hier muss energisch gehandelt werden. Es kann nicht sein, dass Lehrer
im Internet der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Hier hat die 
Ministerin als Dienstherrin den Pädagogen gegenüber eine 
Beistandspflicht. Die zart wirkende Frau scheint fest entschlossen zu
sein, Härte zu zeigen.

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