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Rheinische Post: Bahn - wer hilft?

Düsseldorf (ots)

Von Klaus Peter Kühn
Die Politik sollte sich aus Tarifkonflikten heraushalten. Der 
drohenden Lokführer-Streik freilich ist die Ausnahme von der Regel. 
Nicht so sehr, weil der Bund noch immer alleiniger Eigentümer der 
Bahn ist. Aber: Nicht jedem, der sich auf die Bahn verlässt, steht es
frei, auf ein anderes Verkehrsmittel auszuweichen. Für diese Menschen
ist die Bahn ein Stück Daseinsvorsorge, das vom Grundgesetz geschützt
wird (Artikel 87e: "Der Bund gewährleistet, dass dem Wohl der 
Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen, beim Ausbau und
Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes sowie bei deren 
Verkehrsangeboten. . . Rechnung getragen wird."). Es gibt aber auch 
einen praktischen Grund für Politiker, sich einzumischen. Beide 
Gegner - Bahnchef Mehdorn und Gewerkschaftschef Schell - sind aus 
härtestem Holz geschnitzt und sprechen ganz offensichtlich nicht 
dieselbe Sprache. Der eine denkt an Wettbewerbsfähigkeit und globale 
Strategien, der andere nur an den Druck, den er auf die 
Öffentlichkeit ausüben kann, und die in der Tat nicht üppigen 
Einkommensverhältnisse seiner Lok führenden Ex-Kollegen.  Immerhin 
hat Schell gestern eingeräumt, die 31-Prozent-Lohnforderung sei kein 
Dogma.

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