Rheinische Post: Macht der Mönche
Düsseldorf (ots)
Von Klaus Peter Kühn
Die Mönche in Birma haben gute Chancen, den Kampf gegen die seit 45 Jahren herrschenden Generäle zu gewinnen. Sie sind viele eine halbe Million und sie wirken entschlossen, gewaltlos ihr Ziel zu erreichen. Neun von zehn Einwohnern des Landes sind Buddhisten. Die frommen Männer in ihren roten Gewändern sind für sie unantastbare Vorbilder und Lehrer. Es erscheint deshalb unvorstellbar, dass die Militärs den Marsch für mehr Freiheit wieder so blutig niederschlagen wie vor knapp 20 Jahren. Die Burmesen folgen den Mönchen nicht nur aus Glaubens-, sondern auch aus Verstandesgründen. Die Generäle haben eines der einst reichsten Länder der Region in Grund und Boden gewirtschaftet. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei 185 Euro. Die Korruption blüht. In den Gefängnissen sitzen über tausend politische Häftlinge. Informations- und Meinungsfreiheit gelten nichts offiziell werden die Protestmärsche totgeschwiegen. Wie geerdet die Mönche sind, zeigt sich daran, dass eine Benzinpreis-Erhöhung die Märsche auslöste. Wie politisch klug sie sind, zeigt ihr demonstrativer Schulterschluss mit der Wahlsiegerin von 1990 und durch Hausarrest kaltgestellten Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi.
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