Rheinische Post: NRW muss mehr für Familien tun - Von EVA QUADBECK
Düsseldorf (ots)
Nordrhein-Westfalen muss auf der Hut sein, wenn es nicht die neue Problemregion Deutschlands werden will. Der Familienatlas zeigt dunkle Wolken über dem Land. Ganz offensichtlich wird zu wenig in junge Familien investiert: NRW hat gemeinsam mit Niedersachsen die geringste Betreuungsquote bei unter Dreijährigen. Die Schulklassen sind groß, und der Wohnraum für Familien ist in den großen Ballungszentren teuer.
In einem Land, dessen Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten stark altern und schrumpfen wird, sind Familien ein wichtiges Kapital. Sie bringen Arbeitskräfte, Kaufkraft und mit ihren Kindern die Innovationskraft für die Zukunft. Je größer der Fachkräftemangel wird, desto mehr werden es sich die klassischen Mittelstandsfamilien aussuchen können, wo sie leben möchten. Der Standortfaktor Familienfreundlichkeit wird künftig eine noch sehr viel größere Rolle spielen, als dies heute der Fall ist.
Überraschend ist das gute Abschneiden des Ostens in der neuen Studie. Es zeigt sich eine völlig neue Ost-West-Kluft: Während sich der Westen immer noch auf den Wohlstand der vergangenen Jahrzehnte verlässt, wachsen aus dem Tal der viel gescholtenen "Jammer-Ossis" immer mehr Leuchttürme. In Sachen Familienfreundlichkeit muss jetzt der Westen seine Hausaufgaben machen.
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