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Rheinische Post: Wenn Schüler kriminell werden

Düsseldorf (ots)

Von Jens Voss
Schulen müssen künftig jugendliche Straftäter anzeigen  dies ist 
eine jener Meldungen, denen man sofort zustimmen, die man aber auch 
sofort mit ein paar Alarmlampen flankieren möchte. Zustimmung also: 
Natürlich ist es richtig, ja eigentlich selbstverständlich, dass 
Schulen bei massiven Straftaten ihrer Schüler die Polizei 
einschalten, dass Polizei und Schule bei Jugendkriminalität 
zusammenarbeiten, wenn möglich gemeinsam Strategien entwickeln. Die 
Schulen sind eben mit ihren Sanktionsmöglichkeiten bei 
Jugendkriminalität hoffnungslos überfordert - welcher jugendliche 
Drogendealer lässt sich schon von einem Eintrag ins Klassenbuch 
einschüchtern? Alarmlampen: So löblich diese Initiative ist - sie 
muss sorgsam Grenzen definieren und darf nicht dazu führen, dass 
Schulen und Lehrer nun auch noch massiv in Polizeiarbeit eingebunden 
werden. Kriminalität zu bekämpfen, ist und bleibt Aufgabe der Justiz;
Lehrer dürfen hier nur sehr vorsichtig instrumentalisiert werden - 
auch um sie zu schützen. Der Geist dieses Erlasses muss ein 
Schutzgeist sein: Es gilt immer noch vor allem, Lehrer und Schüler 
vor Kriminalität zu bewahren; eine Schule darf nicht Front im Kampf 
dagegen werden. Hier liegt die Hauptverantwortung vom Innen- und vom 
Schulministerium.

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