Rheinische Post: Rente mit 67 - Sieg der Vernunft - Von EVA QUADBECK
Düsseldorf (ots)
Die SPD steckt schon wieder in einem Dilemma. Monatelang hat sich eine Arbeitsgruppe der Fraktion damit beschäftigt, wie man die Rente mit 67 wieder abschwächen und damit beim Wahlvolk beliebter machen könnte. Die Endphase der Beratungen fällt nun ausgerechnet in den heißen Streit um das Arbeitslosengeld I. Doch eine weitere handfeste Auseinandersetzung mit dem eigenen Vize-Kanzler kann sich die SPD nicht leisten. Denn dann wäre die Kluft zwischen Franz Müntefering und seiner Partei so groß, dass der Arbeitsminister das Handtuch werfen müsste. Das wiederum würde nicht nur die SPD in eine tiefe Krise stürzen, sondern auch die Koalition in ihrer Existenz erschüttern. Also lautet die Devise der Reform der Rentenreform: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
So bleibt die Rente mit 67 politisch vorerst ein Sieg der Vernunft. Ökonomisch ist sie eine dringende Notwendigkeit. Eine Gesellschaft, die immer weniger Kinder hat und deren Menschen immer länger leben, kann ihren Wohlstand nur halten, wenn die Bürger auch länger erwerbstätig bleiben. In diesem Fall ist es sogar unverantwortlich und unmoralisch, auf die öffentliche Meinung zu schielen und Abstriche an dieser Reform zu fordern. Denn die Zeche zahlen diejenigen, die sich noch nicht wehren können: unsere Kinder.
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