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Rheinische Post: Ex-RAF-Terrorist verteidigt Schleyer-Entführung - Westerwelle: "Das ist eine Verhöhnung der Opfer"

Düsseldorf (ots)

Mit Entsetzen hat FDP-Chef Guido Westerwelle
auf die Äußerung des früheren RAF-Terroristen Rolf Clemens Wagner 
reagiert, der die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin 
Schleyer vor 30 Jahren verteidigt und "auch aus heutiger Sicht 
richtig" nennt. "Das ist eine Verhöhnung der Opfer. Wir sind hellauf 
entsetzt, dass die Gnade des Staates mit der Rechtfertigung der 
eigenen Barbarei beantwortet wird", sagte Westerwelle der 
"Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Es zeigt sich abermals, dass 
es keine Gnade ohne Reue geben darf, und es ist gut, dass 
Bundespräsident Köhler in diesem Sinne handelt", betonte der FDP-Chef
mit Blick auf das von Köhler abgelehnte Gnadengesuch des inhaftierten
RAF-Terroristen Christian Klar. Wagner, der im Jahr 2003 nach 24 
Jahren Haft von Bundespräsident Johannes Rau begnadigt worden war, 
erklärte in einem vorab veröffentlichten Interview der Zeitung "junge
Welt": "Manche Ergebnisse unserer Überlegungen bleiben auch aus 
heutiger Sicht richtig. Wie die Entscheidung, Hanns Martin Schleyer 
zu entführen." Schleyer sei wegen seiner NS-Vergangenheit und als 
damaliger Arbeitgeberpräsident, der bei Arbeitskämpfen "als 
Aussperrer" gewirkt habe, nicht zufällig ausgesucht worden. Der 
Fehler der RAF habe aber darin gelegen, dass sie aus dem "Politikum" 
Schleyer "einfach zu wenig gemacht" habe, sagte Wagner. Schleyer habe
in der Bevölkerung nicht gerade als Sympathieträger gegolten. Damit 
hätte die RAF "politisch arbeiten müssen", so Wagner.

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Telefon: (0211) 505-2303

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