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Rheinische Post: Mafia-Morde: Viele Fragen offen

Düsseldorf (ots)

Von Gerhard Voogt
Acht Wochen nach den Mafia-Morden von Duisburg dringen neue, 
alarmierende Nachrichten an die Öffentlichkeit. Die italienische 
Polizei soll eines der Mordopfer mit Wanzen lückenlos überwacht 
haben. Während die Fahnder in Kalabrien Gesprächen lauschten, die die
Mafiosi in Duisburg führten, waren die deutschen Behörden angeblich 
ahnungslos. Ein Dossier der Italiener habe keine Hinweise auf eine 
akute Gefahr ergeben, sagt NRW-Innenminister Ingo Wolf. Tatsächlich? 
Wenn dem so ist, dann sollte Wolf das Papier nicht länger unter 
Verschluss halten. So könnte auch der schlimme Verdacht aus dem Weg 
geräumt werden, die Italiener hätten das Opfer als Lockvogel 
eingesetzt, um an die "dicken Fische" der Mafia zu kommen. Die 
Abhör-Protokolle werfen unangenehme Fragen auf. Wie kommen die 
Italiener dazu, jenseits ihrer Grenzen Wanzen einzusetzen? Und wieso 
fanden sich keine Mikrophone mehr im Auto des Opfers, als die 
deutschen Ermittler den Wagen untersuchten? Bei Europol in Den Haag 
arbeiten mehr als 200 Polizisten. Sie sollen internationale 
Schwerkriminalität bekämpfen. Das funktioniert allerdings nur dann, 
wenn die Behörden unvoreingenommen zusammenarbeiten. Die Duisburger 
Morde zeigen, wie wenig das bislang funktioniert.

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