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Rheinische Post: Lehre aus Siegburg

Düsseldorf (ots)

Von Detlev Hüwel
Mit dem neuen Jugenstrafvollzugsgesetz hat die Landesregierung die
notwendige Lehre aus dem schrecklichen Foltermord in der 
Justizvollzugsanstalt Siegburg gezogen. Gerade an Wochenenden wurden 
die Jugendlichen oftmals einfach weggesperrt und sich selbst 
überlassen. Dadurch häufte sich nicht selten ein enormes 
Frustrations- und Gewaltpotenzial an, das sich in Siegburg in der 
bestialischen Ermordung eines jungen Mannes durch drei Mithäftlinge 
entlud. Dass sich dergleichen nicht wiederholen darf, ist bei allen 
Parteien unbestritten. Die Neuerungen, die das NRW-Gesetz vorsieht, 
sind es im Grunde auch. Dazu zählen ein wesentlich verbessertes 
Bildungs- und Freizeitangebot ebenso wie Einzelunterbringung im 
geschlossenen Vollzug, großzügige Besuchsregelung und intensive 
Vorbereitung auf die Entlassung. Selbst die SPD sprach gestern von 
einem "soliden Gesetzentwurf", verweigerte ihm aber dennoch ihre 
Zustimmung. Das wirkt überaus kleinkariert. Justizministerin Roswitha
Müller-Piepenkötter (CDU) hingegen, die seit dem Fall Siegburg 
mächtig in der Schusslinie steht, darf mit Recht darauf verweisen, 
dass im Jugendstrafvollzug nun die Chance für einen 
vielversprechenden Neuanfang besteht.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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