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Rheinische Post: Merkel und die Stammkunden

Düsseldorf (ots)

Von Reinhold Michels
Immer deutlicher zeigt sich, welche Lücke der aus eigener Schuld 
und an Angela Merkels Dominanzstreben politisch gescheiterte 
Friedrich Merz in der CDU Deutschlands reißt. Es ist schon wahr, dass
auch für den ehemaligen CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag der Satz 
von den reisenden Kaufleuten gilt, die man nicht aufhalten soll; aber
durch Merz' innerliche Abkehr von der Merkel-CDU und seinen 
angekündigten Mandatsverzicht ab 2009 fehlt ein wortmächtiger und in 
jeder politischen Schlacht verwendbarer Exponent des Markenkerns der 
Union: der wirtschaftlichen Kompetenz, solide grundiert mit 
bürgerlich-mittelständischem Konservatismus und Leistungsethos. Für 
die CDU gilt mehr denn je, was kluge Ladenbesitzer und politische 
Parteien zu beachten haben: dass man Laufkundschaft zwar umwerben, 
aber vor allem die Stammkunden bei Laune halten muss. Letzteres erst 
sichert den langfristigen Erfolg. Die Beck-SPD begreift das gerade. 
Da Merkel als sehr lernfähig gilt, wird sie schon zum CDU-Parteitag 
Anfang Dezember und in den Monaten danach zeigen müssen, dass sie 
nicht nur ein wandelnder Vermittlungsausschuss der ihr so lieb 
gewordenen großen Koalition ist, sondern auch eine Christdemokratin 
mit entsprechend festen, vor allem glaubwürdigen Überzeugungen.

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