Rheinische Post: Werbetrick von Aral
Düsseldorf (ots)
Von Martin Kessler
Für aufmerksame Autofahrer kam es nicht überraschend: Das Mineralölunternehmen Aral verlangt nur noch einen Preis für Normal- und Superbenzin. Zuvor hatte der Unterschied gerade noch einen Cent betragen. Doch was jetzt als Erleichterung für die leidgeprüften Autofahrer daherkommt, bringt in erster Linie den Öl-Konzernen neue Einnahmen. Denn die planen den Ersatz des Normalbenzins durch das höherwertige und teurere Super. Sie sparen dann etliche Zapfsäulen, unterschiedliche Produktionsverfahren und umständliche Transporte ein. Der Autofahrer hat eine Wahlmöglichkeit weniger. In einem Markt mit wenigen Anbietern wie dem für Mineralöl können die Unternehmen das recht leicht durchsetzen. Dem Marktführer Aral werden mit Sicherheit bald die anderen folgen. Auch wenn die blaue Marke werbewirksam den Preis für Super senkt: Bei täglichen Schwankungen von bis zu sechs oder sieben Cent fällt die einmalige Kürzung um einen Cent kaum ins Gewicht. Schon auf weitere Sicht werden die Unternehmen die Preise wieder kräftig anheben. Dafür sorgt schon die weltweit hohe Nachfrage nach Erdöl. Dem Autofahrer werden auch noch jene kleinen Freiheiten genommen, die das billigere Normalbenzin vor allem für Kleinwagen noch bot.
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