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Rheinische Post: Bush unter Druck

Düsseldorf (ots)

von Frank Herrmann
Es dürfte George W. Bush nun noch schwerer fallen, im Streit um 
die iranische Urananreicherung eine breite Koalition zu zimmern. Denn
was erneut gelitten hat, ist seine Glaubwürdigkeit. Ein geheimes 
Papier, in seinen Schlüsselpassagen freigegeben, lässt den 
US-Präsidenten überhaupt nicht gut aussehen. Bereits im Sommer 
machten sich die amerikanischen Geheimdienste daran, zu bilanzieren, 
was sie wussten über Teherans Atompläne. Heraus kam ein Dossier, das 
sich durch seine Nüchternheit wohltuend abhebt von den Verbalkeulen 
Bushs. Der hatte die Welt erst im Oktober gehörig verschreckt, indem 
er das Szenario eines Dritten Weltkriegs an die Wand malte, falls die
Mullahs die Bombe erwerben. Dagegen konstatieren seine Agenten in 
abwägendem Ton, dass Iran sein Waffenprogramm gestoppt und es bis 
heute nicht wieder aufgenommen hat.
 Bush muss diese Einschätzung bereits gekannt haben, als er die 
Gefahr eines neuen Weltkriegs beschwor. Wieso hat er dennoch so 
verantwortungslos an der verbalen Schraube gedreht? Die Experten der 
Geheimdienste lieferten eine Analyse, die den Falken, die auf einen 
Militärschlag gegen die Mullahs drängen, jeglichen Wind aus den 
Segeln nimmt. Zugegeben am Ende bleibt ein Hauch Ungewissheit.
Bericht: Iran ist und bleibt gefährlich, Seite A 5

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