Rheinische Post: Ein Sieg für die Lokführer
Düsseldorf (ots)
von Alexander von Gersdorff
Der zähe Tarifstreit bei der Bahn steht vor dem sehnlich erwarteten Ende. In dem Konflikt stehen drei Sieger einem Verlierer gegenüber. Gewonnen haben die Lokführer, die Kunden und der Verkehrsminister, verloren hat die Bahn. Die großen Streiks haben sich für die Lokführer ausgezahlt. Sie gehen mit bis zu 15 Prozent höherem Monatseinkommen nach Hause, zu erklären nur durch das im internationalen Vergleich niedrige Lohnniveau plus Nachholbedarf. Nach Krankenhaus-Ärzten und Piloten haben nun auch sie bewiesen, dass sich die Bildung einer Spartengewerkschaft lohnt. Die Kunden sind Gewinner, weil sie ihre Bahnreise nun endlich wieder sorglos Monate im Voraus planen können. Allerdings werden sie die teurer gewordenen Lokführer bald schon über den Fahrpreis mitbezahlen müssen. Verkehrsminister Tiefensee hat sich als inoffizieller Streitschlichter bewährt sein erster großer Erfolg in seiner Amtszeit. Der politische Einfluss war in diesem Fall gerechtfertigt, da die Bahn nicht zu einem Kompromiss in der Lage war. Die Fehlerliste reicht vom Separat-Abschluss mit den anderen Bahn-Gewerkschaften bis zum Versuch, die Lokführer per Gericht von Streiks abzuhalten. Etwas mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem aufgebrachten Fahrpersonal hätte vielleicht zu einem moderateren Abschluss geführt. Bericht: Lokführer bekommen elf..., Titelseite
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